Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

Die Theorie des Ballonfahrens. 
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Raume, in welchem 
sie mehr wiegt als 
die massive Kugel. 
Der Grund dieser 
Erscheinung ist 
leicht zu erkennen: 
unter der Luft- 
pumpe verdrängt 
die große, mit dicke- 
rer Luft gefüllte 
Kugel ein leichteres 
Medium.!) 
Man muß nun 
die Eigenschaften 
der Atmosphäre und 
der zur Füllung von 
Ballons zu verwendenden Gase genau kennen, wenn man sich klar- 
machen will, in welcher Weise sich ein Aerostat bewegen kann. 
Die Luft ist im wesentlichen ein Gemisch von 79°% Stickstoff 
und 21% Sauerstoff. In Abweichung vom Verhalten des Wassers 
haben die Gase das Bestreben, sich nach allen Seiten hin auszu- 
dehnen; sie besitzen deshalb eine große Elastizität und lassen sich 
leicht komprimieren. 
Das Gewicht eines Kubikmeters der Atmosphäre beträgt bei 
0° C und 760 mm Druck — also in Meereshöhe — 1,293 kg; 
1 cbm Wasserstoff wiegt unter denselben Verhältnissen aber nur 
0,0896, 1 cbm Leuchtgas im Mittel. etwa 0,64 kg. Nach dem 
archimedischen Prinzip muß deshalb 1 cbm des ersteren Gases 
mit einer Kraft von 1,2034 kg, des anderen mit nur 0,653 kg 
embporgetrieben werden. 
Hierbei ist angenommen, daß das Wasserstoffgas chemisch rein 
ist; in Wirklichkeit sind diese Zahlen aber etwas geringer und 
schwanken namentlich beim Leuchtgas sehr, was sich darnach richtet, 
ob dasselbe reich an schweren Kohlenwasserstoffen ist oder nicht. 
Es sollen deshalb in folgendem die Zahlen 1,2 für Wasserstoffgas 
und 0,65 für Leuchtgas zugrunde gelegt werden. 
Von dem nutzbaren »Auiftriebe« ist aber das gesamte Ge- 
wicht eines Ballons: Hülle, Netz, Korb, Luftschiffer usw. abzuziehen 
Das Baroskon. 
1) L6ecornu, La navigation aerienne, Paris, Nony & Co. 
Hildebrandt, Die Luftschiffahrt.
	        
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