Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

Die Theorie des Ballonfahrens. 
41 
Durch Beklopfen des Gehäuses mit dem Finger vermag man 
die Sprünge des Zeigers leichter zu erkennen. 
Diese Nachteile der Höhenmesser haben zum Gebrauch anderer 
Hilfsmittel geführt, welche ohne weiteres eine Änderung der Höhen- 
lage sichtbar machen, wie z. B. das »Statoskop«. 
Dasselbe besteht im wesentlichen aus einem Aluminiumgehäuse, 
dessen Vorderseite unter dem Zifferblatt eine kreisrunde Öffnung 
besitzt, welche durch eine übergespannte 
Gummimembrane luftdicht verschlossen 
ist. Am unteren Ende des Gehäuses 
ist ein kleines Schlauchmundstück vor- 
gesehen, über welches ein dünner, frei 
herabhängender Schlauch gezogen ist. 
Der Apparat befindet sich bei geöffnetem 
Schlauch unter einem gleichen äußeren 
und inneren Druck der Atmosphäre. 
Wird nun plötzlich der Schlauch zu 
gehalten und dadurch verhindert, daß 
die im Statoskop befindliche Luftmenge 
mit der äußeren Atmosphäre kommuni- 
ziert, so wird bei einem Steigen des 
Ballons, also bei einem Hinbewegen in 
dünnere Luftschichten, die im Statoskop 
abgeschlossene Luft sich entsprechend dem geringeren äußeren 
Druck ausdehnen und ebenso im entgegengesetzten Falle, bei 
einem Niedergehen des Ballons in dichtere Luftschicht, die Luft 
im Statoskop durch den äußeren Überdruck komprimiert werden. 
Die Ausdehnung resp. Kompression der Luft im Statoskop wirkt 
nun auf die über die Öffnung an der Vorderseite gespannte Gummi- 
membrane. Dieselbe wird beim Steigen des Ballons nach außen, 
beim Fallen des Ballons nach innen durchgewölbt. Die Bewegung 
der Membrane wird auf ein äußerst empfindliches Zeigerwerk über- 
tragen. Das Ausschlagen des Zeigers nach der einen resp. anderen 
Seite ermöglicht es, ein Steigen resp. Fallen des Ballons sofort 
abzulesen.!) 
Nicht jedes Heruntergehen des Luftschiffes macht Ballastausgabe 
erforderlich. Die Luftströmungen schreiten nämlich in den meisten 
Fällen nicht genau gradlinig im Raume fort, sondern sie bewegen 
) Richard Gradenwitz, Fabrik für Balloninstrumente, Berlin, Dresdenerstr. 38.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.