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Sechstes Kapitel.]
Zum ersten Male in der Luftschiffahrt kam eine Gasmaschine
(System Lenoir) zur Anwendung. . Vier horizontalliegende Zylinder
lieferten ca. 6 PS bei einem Gasverbrauch von 7 cbm pro Stunde.
Das Speisegas sollte dem Ballon selbst entnommen und das Manko
durch Aufblasen des Ballonets mit Luft ersetzt werden.
Die Aufhängung der durch Längsträger gebildeten Gondel er-
folgte an deren Ränder durch tangential auftreffende Leinen.
Die Dichtigkeit der seidenen Hülle war durch eine dickere
Kautschukschicht im Innern und eine‘ dünnere äußere genügend
erreicht.
Infolge zu schweren Leuchtgases konnten die Versuche nur an
Haltetauen vorgenommen werden, deren Enden an der Erde lose
von Soldaten gehalten wurden. Die erreichte Geschwindigkeit wurde
auf 5 m pro Sekunde festgestellt und somit ein Fortschritt von 2 m
gegen die französischen Versuche geschaffen. ;
Infolge Geldmangels konnten keine weiteren Versuche angestellt
werden, und das wirklich anerkennenswerte Projekt ist mit den von
Haenlein geplanten mannigfachen Verbesserungen nicht wieder zur
Ausführung gekommen.
Wenn man die hier erzielten Resultate denjenigen von Lebaudy
gegenüberstellt, der ca. 12 m Eigenbewegung in der Sekunde er-
reicht hat, so kann es wohl keinem Zweifel unterliegen, daß bei
den heutigen leichten Motoren und einer Wasserstoffgasfüllung unser
Landsmann wirklich brauchbare Erfolge gehabt haben würde.