Die lenkbaren Ballons von 1883—1900.
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Der Schwarzsche Aluminiumballon nach der Landung.
des Stoffes zur Erde. Wölfert und sein Begleiter lagen mit zer-
schmetterten und verbrannten Gliedern in den Trümmern des Fahr-
zeuges.
Die Ursachen der Katastrophe lagen in jeglichem Mangel
einer Sicherheitsvorrichtung am Benzinvergaser, so daß
beim Steigen des Ballons das aus dem übrigens sehr niedrig an-
gebrachten Ventil ausströmende Gas, durch Vermischung mit der
atmosphärischen Luft explosibel geworden, zur Entzündung gelangte.
Man hätte nun meinen können, daß dieser Unglücksfall für
spätere Erfinder eine Lehre gewesen wäre; aber wir werden sehen,
daß wenige Jahre später der Franzose Severo wegen der gleichen
Nachlässigkeit umkam.
Bemerkenswert durch seine starre Hülle ist der Ballon des öster-
reichischen Ingenieurs Schwarz, der 1897 einen verunglückten
Versuch auf dem Tempelhofer Felde unternahm.
Der Gedanke, den Körper aus Metall zu bauen, war schon 1831
und 1844 durch Marey Monge und Dupuis Delcourt gefaßt
und ausgeführt worden. Die geringe Festigkeit und mangelhafte
Dichtigkeit des zur Verwendung gelangten Kupfer- bzw. Messing-
bleches führten aber zu völligem Scheitern der Versuche mit diesen
Luftschiffen.
Das Schwarzsche Fahrzeug war aus 0,2 mm starkem Aluminium-
blech auf eine starke Gitterröhrenkonstruktion aus demselben Metall,
in der sich die Gondel mit dem Motor befand, aufgenietet. Es be-
wies auch in ungefülltem Zustande genügende Festigkeit.