114
Zehntes Kapitel.
leistet, besonders .auch aus dem Grunde, weil die Kavallerie nicht
gut vorwärts kam und kleinere Aufklärungstrupps in dem dichten,
unübersichtlichen Bambusgestrüpps häufiger überfallen wurden.
Namentlich bediente man sich der Hilfe des Ballons auf dem
Marsche zur Erkundung der Wege. Bei dem Bombardement der
Stadt Hong-Hoa wurde das Schießen der Artillerie vom Ballon
aus korrigiert, später rechtzeitig das Abrücken des Feindes gemeldet
und der Marsch desselben weiter verfolgt.
Im folgenden Jahre begleitete das Detachement das Streifkom-
mando Negriers nach Kep, wo der General häufig selbst zur
Beobachtung in den Korb stieg.
Ballons auf freiem Felde bzw. in einer vorgefundenen Grube verankert.
Diese erfolgreichen Züge waren die Veranlassung, daß Frank-
reich seit jener Zeit bei allen kolonialen Kriegen Luftschiffer-Deta-
chements mitgegeben hat. 1895 gingen nach Madagaskar, 1900
nach Taku eine Section d’agrostiers.
Um auch in den Fällen vom Ballon: Nutzen zu ziehen, in
welchen keine größeren Aktionen stattfinden, sind die Expeditionen
reichlich mit photographischem Material versehen, damit bei den
meist mit »Ballon hoch« erfolgenden Märschen das Gelände für
ijopographische Zwecke aufgenommen werden kann. Die gewon-
nenen Photogramme werden an anderer Stelle zur Herstellung von
Karten eingehend bearbeitet, während man schon im Feldzuge die
einzelnen Bilder zusammenklebte und die entsprechenden Teile
kleineren Detachements, Patrouillen und Meldereitern zu ihrer Orien-