Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

Die Lenkballons von 1852—1872. 
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Das Gesamtgewicht des Fahr- 
zeuges mit einem Passagier und 
einem Auftrieb von 10 kg betrug 
1560 kg, so daß es nach der 
Tragfähigkeit des Füllgases noch 
248 kg an Wasser und Kohlen 
mitführen konnte. 
Aus den angegebenen Zahlen 
geht hervor, daß das Gewicht 
der Dampfmaschine im Ver- 
hältnis zu seiner Wirkung auf 
die Schraube viel zu groß war, 
um eine hinreichende Kraft 
hervorzurufen. 
Giffard war sich darüber 
auch klar gewesen und hatte 
2—3 m Kigengeschwindigkeit 
pro Sekunde für seinen Ballon 
berechnet, eine Zahl, die bei einem Versuche auch tatsächlich er- 
reicht worden ist. 
Besonders zu erwähnen sind die Schutzvorrichtungen, 
die er gegen die Entzündung des Ballongases angebracht hatte: 
feines Drahtgeflecht nach Art desjenigen bei Sicherheitslaternen 
befand sich vor dem Feuerungsraum, und der Schornstein war in 
einem Winkel bis unter die Gondel geführt. 
Wie wichtig solche Vorsichtsmaßregeln sind, werden wir‘ später 
an der Konstruktion Wölferts und Severos sehen. die beide durch 
[gnorieren dieser Einrichtungen 
ihr Leben eingebüßt haben. 
1855 probierte Giffard einen 
zweiten Ballon, den er zur Ver- 
minderrung des Stirnwiderstan- 
des schlanker gemacht hatte. Bei 
nur 10m größtem Durchmesser 
besaß derselbe eine Länge von 
70 m bei 3200 cbm Inhalt. 
Um die äußere Form besser zu erhalten, hatte er im oberen 
Teil der Hülle in der Längsrichtung eine der Gestalt entsprechende 
Versteifung angebracht, an welcher das Netz festgemacht war. Die 
Auslaufleinen gingen diesmal direkt bis zu den vier Ecken der 
Giffards lenkbarer Ballon von 1852.
	        
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