Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

Die Lenkballons von 1898—1909, 
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Landungen auf Bäumen, im Wasser und auf Häusern wechselten 
in bunter Folge; stets hat er aber den glücklichen Ausgang seiner 
eigenen Unerschrockenheit zu danken gehabt. 
Unter sehr ungünstigen Auspizien begannen die Fahrten: sofort 
veim ersten Versuch wurde das Luftschiff gegen die Bäume ge- 
schleudert und zerrissen. 
Nach zwei Tagen war der Schaden behoben und nach einigen, 
in geringer Höhe willkürlich ausgeführten Manövern gewann er solches 
Vertrauen, daß er auf eine Höhe von 400 m ging und den Kurs 
über Paris nach Longehamps nahm. Anfangs ging alles gut. 
Jer zweite Ballon von Santos Dumont knickte am 11. Mai 1899 zusammen. 
Sobald aber der Ballon fiel und das Gas sich zusammenzog, erwies 
sich das Ballonet in seiner Größe als ungenügend. Das lange 
Fahrzeug, nicht mehr prall voll Gas, klappte in der Mitte wie ein 
Taschenmesser zusammen und stürzte zu Boden. Hier zeigt sich 
zum ersten Male die Geistesgegenwart des Brasilianers. KEr rief 
ainigen auf dem Felde spielenden Knaben zu, schnell sein Schlepp- 
seil zu fassen und damit so rasch als möglich gegen den Wind zu 
iaufen. Dies geschah rechtzeitig, und durch den sich beim Laufen 
argebenden Luftwiderstand wurde: der Sturz so gemildert. daß der 
[nsasse keinerlei Schaden erlitt. 
Ein Neubau war im Frühjahr 1899 beendet. Das in der Mitte 
seßndliche Ballonet wurde diesmal durch einen kleinen rotierenden 
Ventilator mit Luft beschickt, während es bei dem ersten Modell 
durch eine Luftpumpe in der bei Automobilfahrern gebräuchlichen 
Art gefüllt wurde. 
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