Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

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Fünfzehntes Kapitel. 
An Stelle eines Steuers wurden bei Typ II, etwas mehr nach 
rückwärts, zwei kleine, trapezförmige Horizontalsteuer angebracht. 
Dieselben waren drehbar um eine horizontale Achse und hatten 
zusammen die Form eines V, dessen Spitze nach vorn zeigt. 
Im Ruhezustand stabilisierten sie bei Wind selbsttätig, weil in- 
Folge ihrer Form die eine Fläche der Luft mehr Widerstand ent- 
gegensetzte, wenn die andere dem Druck nachgab. Der Führer konnte 
sie übrigens von der Gondel aus nach Belieben bewegen. 
Ferner konnte ein schräges horizontales Segel über den vor- 
deren geneigten Rahmen gespannt und dadurch ein Einfluß auf die 
Neigungen des Ballons ausgeübt werden. 
Für das Steuern in der horizontalen Ebene war nur eine be- 
wegliche vertikale Fläche von 12 qm vorgesehen, welche um eine 
leicht nach hinten geneigt stehende vertikale Achse drehbar war. 
Die Gondel in der Form eines Kahnes mit flachem Boden hatte 
eine Länge von 4,80 m, eine Breite von 1,60 m und eine Höhe von 
1 m. Ihr Gerippe bestand aus Stahl, die Bekleidung aus dünnem 
Aluminiumblech. 
Zur Erhöhung ihrer Versteifung und zum Abfangen des Stoßes 
bei der Landung hatte der Boden der Gondel eine Schutzvorrichtung 
aus Stahlröhren in der Form einer mit der Spitze nach unten 
zeigenden Pyramide. 
Schlepptau, Stabilisateur für eine etwaige Wasserlandung und 
ein Radanker vervollständigten die Landungsorgane. 
Die Versteifung der nur 3 m unter der blauen Horizontalfläche 
befindlichen Gondel war vermittelst Stahldrähten von 5—6 mm 
Dicke erfolgt. 
Der 40 PS-Motor machte im Maximum 1200 Touren und ver- 
orauchte 14 kg Benzin in der Stunde; 220 1 konnten im ganzen 
mitgeführt werden. 
An der vorderen Spitze der Gondel befand sich eine hell- 
leuchtende Azetylenlampe, die bei Tage durch einen photographi- 
schen Apparat ersetzt wurde, dessen Spiel auf elektrischem Wege 
erfolgte. 
Die Höhe des Ballons von der Spitze der Pyramide bis zum 
Rücken betrug 13,5 m. 
Am 4. August begann die Reihe der Versuche, die zunächst 
am 28. ein jähes Ende fanden, als das Fahrzeug nach-der Landung, 
in der Nähe der Ballonhalle an einem Baum festgemacht, durch 
einen heftigen Windstoß losgerissen wurde und ohne Führer und
	        
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