Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

Drachenflieger und andere Flugmaschinen. 9247 
in der Flugrichtung ein \V/ mit Spitze nach unten bildend. Das Maschin- 
chen hatte als Rumpf einen Stahlbehälter, der Preßluft unter 7 Atm. 
Druck enthielt. Dadurch wurden mittels zweier schwingender Zylin- 
der ein paar gegenläufiger Schrauben bewegt, die das nicht ganz 2 kg 
schwere Maschinchen durch Anlauf auf drei Rädern in die Luft führten. 
Zu einer Ausführung im Großen kam es nicht. 
Einen eigenartigen Flieger hat 1884 bis 1892 Horatio Phillips 
gebaut. Derselbe gleicht einem sehr großen Jalousierahmen mit offenen 
Holzrippen. Die Höhe des aus 50 Flächen bestehenden Gestells be- 
trug 2,85 m, seine Breite 6,6 m. Diese Tragflächen waren auf einem 
lugmaschine von Phillips. 
bootähnlichen, aus zwei Planken zusammengebogenen Wagen von 
7,5 m Länge aufgebaut, der sich mit drei Rädern auf einer kreis- 
förmigen, 185 m langen Holzbahn fortbewegen sollte. Der 148,5 kg 
schwere Flugapparat wurde durch eine kleine Dampfmaschine von 
Luftschrauben mit 400 Umdrehungen in der Minute angetrieben. 
Bei den Versuchen erhoben sich die Vorderräder des in der 
Mitte des Kreises gefesselten Fahrzeuges mit einem toten Gewicht 
von 32,4 kg bis zu 90 cm in die Luft, ein Beweis, daß das Prinzip 
der Konstruktion ein richtiges war. 
Den größten Drachenflieger hat der bekannte Kanonenkönig Sir 
Hiram Maxim 1888. bis 1893 unter Mitwirkung des jüngst ver- 
storbenen Professor Langley mit einem Aufwand von 408000 M. 
gebaut und versucht. Er bestand aus einer großen und mehreren 
‚echts und links von derselben befindlichen kleineren Tragflächen
	        
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