Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

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Neunzehntes Kapitel. 
yefäßen vorbeigeführt, 
lieselben werden also 
stark »aspiriert«. Zahl- 
reiche Experimente ha- 
den erwiesen, daß ein 
Einfluß von den äußeren 
Hüllen, die infolge ihrer 
Hochglanzpolitur die 
Sonnenstrahlen stark re- 
Aektieren, auf die Ther- 
mometer nicht erfolgt. 
Diese zeigen demnach 
stets die wahre Tem- 
peratur der Luft an, 
vorausgesetzt, daß die 
an ihnen vorbeigeführ- 
ten Luftmassen nicht 
etwa mit dem Ballon, 
Korb, Menschen ete. in 
Berührung waren. Um 
auch dieses auszuschlie- 
Sen, bringt man das 
Instrument auf einem 
Galgen weit außerhalb 
des Ballons an und zieht 
es zum Ablesen schnell 
an den Korb heran. Der Beobachter muß dabei die Thermometer 
sehr schnell ablesen, damit nicht erwärmte Luft von den genannten 
Gegenständen aspiriert wird, Bei geschulten Beobachtern genügt 
dieses Verfahren vollkommen; will man aber noch sicherer gehen, 
30 macht man die Ablesungen mit einem Fernrohr. 
Interessant waren die Vergleiche, welche die Professoren Berson 
and Süring auf Aßmanns Veranlassung bei einer Ballonfahrt am 
3. Oktober 1898 mit einer Anordnung der Instrumente nach Glaisher- 
scher Art und dem Aßmannschen Aspirationsthermometer erzielten; 
lie Angaben des letzteren waren im Mittel um 14,8° niedriger. Da- 
mit war erwiesen, daß alle Temperaturangaben Glaishers unter dem 
Mangel seiner Instrumente gelitten haben. 
Aßmann beschäftigte sich nun eingehend mit den Beobachtungs- 
werten Glaishers und beschloß die Ausführung von wissenschaft-
	        
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