Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

Wissenschaftliche Luftschiffahrt. 
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anerhebliche Kontusionen; endlich explodierte bei der sechsten 
Fahrt der Ballon bei der Landung infolge Entzündung des Gases 
lurch elektrische Funken. 
Die Fortführung der Versuche stand in Frage, da griff noch 
ainmal Se. Majestät der Kaiser helfend ein und setzte Aßmann 
Jurch Bewilligung von weiteren 32000 Mark in den Stand, einen 
neuen Ballon »Phönix« zu bauen und die Forschungen fortzusetzen. 
Berson gelangte mit diesem neuen Ballon in die noch nie zuvor 
erreichte Höhe von 9155 m. Im ganzen wurden 22 Fahrten mit 
dem »Phönix« ausgeführt, deren Ergebnisse außerordentlich wert- 
voll waren. 
Noch andere Ballons wurden gleichzeitig in den Dienst der 
Meteorologie gestellt: Ein begeisterter englischer Luftschiffer, Mr. Pa- 
trick Y. Alexander, bot seinen 3000 cbm großen, aus gefirnißter 
Seide hergestellten »Majestic« bereitwilligst an und beteiligte sich 
selbst an mehreren Auffahrten.  Selbstverständlich blieb auch die 
Luftschifferabteilung an den Arbeiten nicht unbeteiligt, und bei ver- 
schiedenen Freifahrten wurden meteorologische Beobachter mit- 
genommen und auch sonst Beobachtungen angestellt. 
46 Luftfahrten waren mit den bewilligten Mitteln mit glänzenden 
wissenschaftlichen Resultaten ausgeführt, und zum dritten Male ge- 
währte der Kaiser eine Unterstützung 
von 20400 Mark zur Ergänzung und 
Auswertung der Beobachtungen. 
Se. Majestät bewies auch an- 
dauernd sein persönliches Interesse 
an den Arbeiten, wohnte zweimal mit 
der Kaiserin und den ältesten Prinzen 
den Auffahrten bei und ließ sich ein- 
gehend das zur Verwendung kom- 
mende Instrumentarium erklären. 
Bei der Bearbeitung der Beob- 
achtungsreihen war es nun Aßmann 
aufgefallen, daß nach den Glaisher- 
schen Thermometerangaben die Tem- 
peratur über England im Mittel um 
4,3° höher sein sollte als die bei den 
Berliner Aufstiegen gemessene, und 
zwar erschien es besonders auffällig, 
Jaß der Unterschied mit der Höhe
	        
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