Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

Wissenschaftliche Luftschiffahrt. 
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Eine eigenartige Methode ist von der Seewarte gefunden: sie 
besteht darin, daß der zu entleerende Ballon zwei sehr große Öff- 
aungen oben und unten besitzt, die durch zwei kleine untereinander 
<ommunizierende luftgefüllte Ballons geschlossen sind. KEiner der- 
selben ist durch einen ganz kleinen Gasballon geschlossen, der 
Jurch eine Zündschnur von gegebener 
Länge zur Explosion gebracht wird, 
worauf das ganze Ballonsystem sich 
entleert. Der Rauch der Zündschnur 
erleichtert ferner die Verfolgung des 
Ballons — die ja vom Schiff aus mit 
bloßem Auge zu geschehen hat — 
voesonders dann, wenn er abwechselnd 
sichtbar, abwechselnd von Wolken ver- 
deckt ist. In sehr großen Höhen pflegt 
die Zündschnur jedoch regelmäßig zu 
erlöschen. 
Die Methode, unbemannte Gummi- 
ballons als Piloten in die Luft zu sen- 
den, um durch Visierung von einem 
Punkte aus ihre Bahn unter Annahme 
konstanter Aufstiegsgeschwindigkeit 
festzustellen und damit die Windver- 
hältnisse in verschiedenen Höhen 
kennen zu lernen, wird neuerdings 
mit großem Erfolge auch über den 
Meeren angewendet. 
Studien mit Pilotballons für aero- 
‚ogische Zwecke hat vor etwa 20 Jahren 
Professor Kremser begonnen; alsdann 
nat der ehemalige Assistent Hergesells, 
A. de Quervain, diese wieder fortgesetzt, 
und in neuester Zeit sind diese kleinen 
Aerostaten wieder Gegenstand einer sehr eingehenden Untersuchung 
von seiten H. Hergesells gewesen. Seine Resultate gipfeln darin, 
daß einerseits die Annahme konstanter Steigegeschwindigkeit zu- 
verlässige Resultate gibt, und daß anderseits eine doppelte Visie- 
rung des Ballons von den Endpunkten einer Basis aus außer 
den horizontalen auch die vertikalen Komponenten der Luftströ- 
mungen gibt.
	        
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