Drittes Kapitel.
Unbeirrt ging Stephan Montgolfier sofort an den Bau eines
neuen Ballons, mit dem er auch Menschen in die Luft zu nehmen
beabsichtigte. Dementsprechend wurde dieser Aerostat bedeutend
zrößer als seine Vorgänger, die Höhe betrug 26, der Durchmesser
15 m und der Inhalt 2879 cbm. Die Hülle war wieder auf das
reichste verziert und bemalt; rings um ihren unteren Teil hing zur
Aufnahme für die Passagiere und zur Erhaltung des Gleichgewichts
anne 1 m breite Galerie.
Ein in Landung begriffener Ballon prallt mit dem Korbe auf die Erde. Rechts vom
Korbe sieht man den unmittelbar vorher geworfenen Ballastsand von oben nachkommen.
Die Öffnung des Aerostaten bestand in einem kurzen Leinwand-
zylinder, wie wir ihn in dem mehr oder minder langen Füllansatz
noch heute besitzen. Unter diesem war an eisernen Ketten und
Stangen die Glutpfanne für das Feuer zur Füllung und zum Nach-
füllen während der Fahrt befestigt.
Ein Edelmann, Pilätre de Rozier, hatte den Mut, als erster
Mensch am 15. Oktober 1783 in dem an Stricken festgehaltenen
Ballon 25 m hoch zu steigen.
Er hatte Gelegenheit, bei den Auffahrten seine Geistesgegen-
wart zu beweisen, als das Fahrzeug durch einen plötzlichen Wind-