Wissenschaftliche Luftschiffahrt.
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des neuen Observatoriums in Gegenwart des Fürsten von Monaco
und zahlreicher Meteorologen des In- und Auslandes sowie von Luft-
schifferoffizieren Allerhöchst selbst zu vollziehen.
Dem Beispiele Aßmanns folgend hat auch Professor Köppen
die Einrichtung einer Drachenstation bei der Deutschen Seewarte
in Hamburg durchgesetzt. Dieser hatte in den Jahren 1898—1902
im Stadtteil Eimsbüttel Versuche angestellt zum Studium der Unter-
suchungsmethoden zur Erforschung der höheren Luftschichten. Die
hierbei gewonnenen Erfahrungen hat Köppen im Jahrgang 1901
»>Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte« in ausführlicher Weise
Windenhaus auf dem Gelände des Aeronautischen Observatoriums
des Professor Aßmann.
ben links ein eben aufgelassener Fesselballon.
niedergelegt. Aber erst 1903 konnte zur Errichtung einer festen
Drachenstation geschritten werden. Auf einem 4 ha großen freien
Landstücke am Ostrande des Dorfes Groß-Borstel wurde ein ein-
iacher Holzbau aufgeführt und damit der durchaus gelungene Ver-
such gemacht, mit verhältnismäßig bescheidenen Mitteln einen
dauernden Betrieb zu unterhalten. Das Stationsgebäude bestand
ursprünglich aus einem heizbaren Bureauraum, einer ebenfalls heiz-
baren Werkstätte und einem größeren Drachenschuppen.
Im Jahre 1905 wurden in Gemeinschaft mit dem Hamburgischen
Physikalischen Staatslaboratorium auch Registrierballonaufstiege be-
yzonnen und eine Ballonhalle gebaut. Diese ist gegen das Haupt-
vebäude so orientiert, daß zwei windgeschützte einspringende Winkel