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Neunzehntes Kapitel.
findungen der Luftschiffer sind so interessant, daß wir Glaishers
ausführliche Aufzeichnungen wörtlich wiedergeben wollen:
»Bis jetzt hatte ich meine Beobachtungen glatt ohne Atmungs-
beschwerden anstellen können, während Coxwell öfters von Ohn-
machtsanfällen heimgesucht wurde. Bald aber konnte ich die Queck-
silbersäule des feuchten Thermometers nicht mehr erkennen, dann
auch die Zeiger der Uhr oder die anderen feinen Teilstriche der
Instrumente nicht mehr. Ich bat deshalb Coxwell, mir bei den Ab-
lesungen zu helfen, da ich nicht mehr ordentlich sehen könnte.
Aber durch die fortwäh-
renden Drehungen des
Ballons während der gan-
zen Fahrt hatte sich die
Ventilleine derart ver-
schlungen, daß Coxwell
vom Korbrand aus in
den Ring steigen mußte,
ım die Leine wieder klar
zu machen. Ich machte
jetzt noch eine Ablesung
und konnte feststellen,
jaß das Barometer auf
247 mm, entsprechend
aäjner Höhe von 8840 m,
stand. Ich legte nun
meinen rechten Arm auf
den Tisch; doch als ich
ihn gebrauchen wollte,
fand ich, daß er plötzlich
seine ganze Kraft ver-
ioren hatte und schlaff herabhing. Ich wollte den anderen Arm
gebrauchen, aber auch er war kraftlos.
Mit aller Energie rüttelte ich mich auf, bewegte meinen Körper,
um nach dem Barometer zu sehen, doch ich fühlte meine Glieder
nicht mehr, und mein Kopf fiel auf die linke Schulter. Wieder
versuchte ich, Herr über meinen Körper zu werden, aber es war
unmöglich, die Arme zu bewegen; einen Augenblick vermochte ich
zwar den Kopf aufzurichten, dann aber sank er wieder auf die
Schulter, ich fiel mit dem Rücken gegen die Korbwand, während
nein Kopf auf dem Rande desselben ruhte.