Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

Wissenschaftliche Luftschiffahrt. 
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Während ich über Arme und Beine jegliche Gewalt verloren 
hatte, schien ich Bewegung mit dem Rückgrat und Hals unter Auf- 
bietung aller Energie noch ausführen zu können. 
Aber auch dies dauerte 
nicht mehr lange, ich wurde 
völlig unfähig, mich irgend- 
wie zu regen. Coxwell sah 
ich noch im Ringe sitzen, 
ich versuchte ihn anzu- 
reden, aber meine Zunge 
rersagte ihren Dienst. Dann 
wurde es mir dunkel vor 
den Augen.‘ Der Sehnerv 
hatte seine Kraft verloren; 
dabei hatte ich aber keines- 
wegs das Bewußtsein ver- 
loren; ich war so klar im 
Kopf wie heute, wo ich dies schreibe. Ich war mir bewußt, daß 
nur ein Herabsteigen aus diesen hohen Regionen mich vom Tode 
retten könne. 
Plötzlich aber wurde ich bewußtlos und schlief ein. Über die 
Einwirkung auf meinen Gehörsinn kann ich nichts sagen, da tiefes 
Schweigen herrschte; wir befanden uns ja 
in einer Höhe von zirka 11000 m, wohin 
kein Laut von der Erde mehr dringt. 
Um 1 Uhr 54 Minuten hatte ich die 
letzte Beobachtung gemacht, und unter der 
Annahme, daß ich 2—3 Minuten später 
bewußtlos wurde, muß es 1 Uhr 57 Minuten 
gewesen sein. Ich hörte plötzlich Coxwell 
lie Worte ‚Temperatur‘ und ‚Beobachtung‘ 
aussprechen; ich war also wieder zu Sinnen 
gekommen und konnte hören. Aber ich 
konnte ihn weder sehen, noch konnte ich 
sprechen oder gar mich bewegen. Wieder 
redete Coxwell auf mich ein: ‚Versuchen 
Sie es jetzt‘. Undeutlich sah ich zunächst 
die Instrumente, dann Coxwell und bald auch alles andere deutlich. 
Ich sagte: ‚Ich war bewußtlos‘, worauf Coxwell antwortete, daß er 
es auch beinahe geworden wäre. Er zeigte mir nun seine Hände,
	        
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