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Neunzehntes Kapitel.
Der 8400 cbm große Ballon »Preußen« des Aeronautischen Observatoriums bei der Füllung.
wurde nun der Ballon in stetigem Aufstieg gehalten, indem wir
stets größere Ballastmengen, zwischen 60 und 150 kg schwankend,
auswarfen; dann wurde bei Erreichung der Ruhelage eine vollstän-
dige Beobachtungsreihe ausgeführt, gelegentlich auch eine kurze
Orientierung vorgenommen, darauf der Ballon wieder um mehrere
Ballastsäcke entlastet usw.
Außer den regelmäßigen Ablesungen, welche sich bei einer
Hochfahrt naturgemäß stets auch auf das Quecksilberbarometer er-
streckten, wurden gelegentlich noch zwei besonders eingerichtete
Schwarzkugelthermometer beobachtet, deren eines nach oben, das
andere nach unten gegen Strahlung geschützt waren. Nach etwas
über dreistündiger Fahrt hatten wir 8000 m erstiegen, nach vier
Stunden 9000 m und damit bald auch die größte bis dahin erreichte
Höhe (9155 m am 4. Dezember 1894) überschritten. Der Einfluß
der nunmehr unter !/; Atm. verdünnten und auf — 32° abgekühlten
Luft machte sich wohl in einer Steigerung des nach kaum drei- bis
vierstündiger Nachtruhe ohnehin vorhandenen Schlafbedürfnisses
yeltend; doch zeigte sich diese Wirkung nur in einem vorüber-
gehenden Einnicken, aus welchem wir uns durch Anruf sofort
wieder ermunterten. Nun wurde jede schwerere Arbeit immer
anstrengender empfunden. Die Energie reichte wohl noch zur
Ausführung sämtlicher instrumentellen Ablesungen nebst deren
Aufzeichnungen sowie zu den Ballastarbeiten usw., nicht aber