Der Sport in der Luftschiffahrt.
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Erste Lenkballon-Wettfahrt der Welt. Oktober 1907 in St. Louis.
als in der in den verschiedenen Fahrthöhen verschieden großen
Windstärke gehabt haben mag.
Der Hauptvorwurf, den man hie und da dem alten Kugelballon
macht, ist der, er würde von dem Winde in dessen Richtung und
Geschwindigkeit dahingetrieben, ohne daß sein Führer etwas Be-
sonderes zu seiner Lenkung tun könnte. Dieser Vorwurf ist nicht
zenügend begründet.
Die vielen Einflüsse, welchen ein Ballon in der Luft ausgesetzt
ist und von denen sein längeres oder kürzeres Verweilen in ihr
abhängt, haben wir eingehend erörtert und dabei festgestellt, daß
zu einem geschickten Ballonführer viel. Erfahrung und eingehendes
Wissen gehört.
In der Praxis hat es sich nun auch erwiesen, daß man große
Abwechslung in die Freiballonkonkurrenzen bringen kann. Die
Satzungen des internationalen Luftschifferverbandes unterscheiden
denn auch vier verschiedene Arten von Wettfahrten: 1. Weitfahrten mit
und ohne Zwischenlandungen, 2. Dauerfahrten mit und ohne Zwischen-
landungen, 3. Zielfahrten mit Landung in möglichster Nähe eines
vorher festgesetzten Punktes oder einer vorher bestimmten geraden
bzw. gekrümmten Linie und endlich in einem vorher festgesetzten
umgrenzten Raume mit frei gewähltem Aufstiegsort, 4. Etappen-
fahrten mit Nachfüllung bei den Zwischenlandungen und 5. Stabili-
tätsfahrten.
Hochfahrten als Wettfahrten finden nicht statt, weil diese nur
auf Kosten der Gesundheit unternommen werden können und sie
im übrigen keinerlei Wert haben.
Sehr beliebt sind Aufstiege in Verbindung mit dem Automobil-
sport geworden, bei denen man den Automobilisten den Auftrag