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Zwanzigstes Kapitel.
kenswertesten diejenigen von Cherbourg nach London und von
Calais nach Yarmouth. Bei einer Fahrt am 13. November 1887
ereilte L’Hoste das Schicksal: er ertrank mit seinem Begleiter
Mangot.
Der Franzose Herve setzte die Versuche seines Landsmannes
fort und unternahm mehrfach glückliche Fahrten, bei denen es ihm
durch die Verwendung schwimmender Abtriebapparate in Verbin-
dung mit Segeln gelang, eine
Abweichung von ca. 70° von
der herrschenden Luftströ-
mung zu erzielen,
Solche »Deviateurs«
bestehen aus einem Rahmen,
an dem sich eine Anzahl ge-
cader oder gebogener Holz-
platten hintereinander befin-
den. Von den Enden des
Gestells gehen Leinen zum
Ballon, vermittelst deren man
die Stellungen der Platten
zur Flugrichtung senkrecht,
schräg oder parallel anord-
nen kann. Im letzteren Falle
yeht das Wasser ungehindert
durch den Rahmen und der
Ballon wird nur wenig ge-
bremst. Stellt man den Rah-
men und damit seine Platten durch Kürzen einer Leine schräg, so
wird auch der Widerstand größer und der Ballon erleidet in seiner
Richtung eine Abweichung nach der Seite, an welcher die Leine
gekürzt ist.
Graf De la Vaulx hatte sich einen Ballon eigens für solche
Wasserfahrten herstellen lassen und vor allen Dingen dafür gesorgt,
daß durch Einfügung des sonst bei Freiballons nicht üblichen Bal-
lonets die äußere Form der Hülle bewahrt blieb, da infolge der
Bremsung durch die Abtriebvorrichtungen der Ballon ein bedingt
gefesselter wird. Besondere Erfolge in sportlicher Hinsicht hat er
aber nicht erzielt.
Pläne, den Atlantischen Ozean zu durchqueren usw., sind in
neuester Zeit wieder aufgetaucht. Der ehemalige Assistent von Rotch
Ältere Ballonfahrten über den Kanal.