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Zwanzigstes Kapitel.
den Erfolgen nicht zweifelten, wagten nicht in der breiten Öffent-
lichkeit für die beiden Wrights einzutreten.
Im Sommer 1908, nachdem es dem amerikanischen Ingenieur
Hart O. Berg gelungen war, das »Weiller Syndikat« zu gründen,
zam dann Wilbur Wright nach Frankreich und bewies auf dem
Schießplatze Auvours bei Le Mans, daß die Berichte über seine
Leistungen nicht übertrieben waren. Von Erfolg schritt er zu Er-
Esnault Pelterie überfliegt den See bei Buca.
folg und löste nunmehr in der ganzen Welt große Begeisterung für
lie Aerodynamik aus.
Deutschland hielt sich immer noch zurück! In Kiel machte
der unter Leitung von Freiherr von Moltke stehende Verkehrsverein
den Versuch, während der Kieler Woche ein Flugmeeting abzuhalten.
Nur der Däne Ellehammer, bekannt durch den in Gegenwart einiger
weniger Zeugen vor Santos Dumont ausgeführten privaten Flug,
erschien, vermochte aber wegen einer Havarie, die seine Maschine
beim Probeflug erlitt, keinen Erfolg zu erzielen; lediglich Luftsprünge
gelangen ihm, die aber vor dem sich wirklich musterhaft verhal-
tenden Publikum dankbar gewürdigt wurden.
In Frankreich kamen nun die verschiedensten Systeme: Esnault
Pelterie, Bleriot, Farman, Delagrange usf. sehr zur Geltung, wobei
bemerkt werden muß, daß die Stabilität ihrer. Flugmaschinen erst
Jurch Nachbildung der von Wright konstruierten Verwindung der