Zweiundzwanzigstes Kapitel.
Photographisches Material für Ballonzwecke.
Die Grundbedingungen, welche bei der Wahl oder Konstruktion
einer Kamera für die Ballons obwalten müssen, sind große Ein-
fachheit und Festigkeit. N
So vorzüglich sonst kleine zusammenlegbare Kameras auf Reisen,
Hochgebirgstouren sind, im Ballon kann man sie aus den verschie-
densten Gründen nicht. verwenden.
Grundsätzlich muß man sie schon einfach deshalb ausscheiden,
weil die Objektive dieser Apparate nur eine sehr geringe Brennweite
haben. Im Ballon muß man naturgemäß aber immer mit Auf-
nahmen aus vielen hundert Metern, ja einigen tausend Metern
rechnen.
Ferner spricht gegen die Anwendung der Taschenkameras usw.
noch die Kompliziertheit des gesamten Mechanismus zum Aus-
einandernehmen, Feststellen und Einstellen usw. Das sichere Funk-
tionieren dieser Vorrichtungen wird bei Anwendung in einem Ballon
infolge des herumfliegenden feinen Sandes beim Ballastgeben bald
in Frage gestellt sein.
Die Anwendung von Stativen in der auf der Erde gebräuch-
lichen Form verbietet sich im Ballon.
Einen ganz neuartigen Apparat, der für Objektive mit langer
Brennweite bestimmt ist, haben Vautier-Dufo ur und der Astronom
Schaer in Genf gebaut.
Die Ausnutzung der Brennweite wird bei demselben durch eine
in zwei Etagen angeordnete Kamera in der Weise erreicht, daß die
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