Photographisches Material für Ballonzwecke. 407
Sehr aufpassen muß man bei
Änderungen der Höhenlage des
Ballons. Sobald das Objektiv aus
aäiner kälteren Luftschicht in eine
wärmere feuchte gerät, beschlägt
seine Oberfläche, und aus einer
Aufnahme kann nichts werden.
Gerade im Ballon kommt das
Beschlagen sehr leicht vor. Der
Apparat ruht wohl geborgen im
Schatten des Korbes und nähert
sich in seiner Temperatur allmäh-
lich derjenigen der Atmosphäre,
die in weitaus den meisten Fällen
eine geringere ist als auf dem Erd-
ooden, von dem der Apparat kam.
Jetzt soll eine Aufnahme gemacht
werden, die Sonne mit ihrer
großen Strahlung erwärmt die
Oberfläche des Objektivs, es ist etwas Feuchtigkeit vorhanden, und
das Beschlagen ist da!
Die Entwicklung der Platten oder Films geht in denkbar
einfachster Weise vor sich. Jeder bleibe bei seinem altbewährten
Entwickler, wenn er es nicht vorziehen will, zu dem bei Ballon-
photographien mit bestem Erfolge von vielen angewandten Rodinal
überzugehen. Die Konzentration von Rodinal muß etwa 1:10 bis
zu 1:5 betragen. Dementsprechend müssen auch die übrigen Ent-
wickler entsprechend konzentriert gemacht werden. Man entwickelt
30 lange, bis die Platte auch. in durchscheinendem Lichte fast un-
durchsichtig und in der Draufsicht schwarz erscheint, was in läng-
stens 5 Minuten bei richtig temperierter Flüssigkeit der Fall ist.
Diese Art der Entwicklung gibt erfahrungsgemäß die besten
Resultate.