Brieftauben für Ballonzwecke.
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wickelt, die Kollodiumhäute von der Glasplatte abgelöst und den
Tauben mitgegeben. Die Versuche sind befriedigend ausgefallen.
Die Herstellung der Negative in der Gondel ist aber sehr
zeitraubend und umständlich; deshalb wird in neuester Zeit ein
anderes Verfahren angewendet, vermittelst dessen die unentwickelten
Negative durch die Tiere transportiert werden. Mit Sorgfalt und
in Ruhe erfolgt dann die Entwickelung des Bildes erst auf der
Heimatstation.
Die Leistungsfähigkeit der Tauben in der Beförderung ziemlich
erheblicher Gewichte war sehr beachtenswert; sie vermochten 75 g
auf 100—150 km Entfernung zurückzutragen.
Über die Erfolge, die durch photographierende Tauben erzielt
worden sind, ist an anderer Stelle berichtet worden.
Wenn auch heute Funkentelegraphie und andere Hilfsmittel für
die Nachrichtenübermittlung gefunden sind, so wird man wohl kaum
je auf die Mitwirkung der gefiederten Boten verzichten.