Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

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Viertes Kapitel. 
Um graphisch zu veranschaulichen, welche Beeinträchtigung die 
Leistungsfähigkeit eines Luftschiffes bei Wind erleidet, zeichne man 
folgendes Bild: 
Punkt A sei der Ort, von dem der Ballon abfahren soll. Von 4 ziehe man 
aine gerade Linie genau in der Windrichtung und frage auf ihr von 4 
aus die Windgeschwindigkeit z. B. = 5 m/Sek. (auf der Zeichnung 5 Teilstriche) 
bei B ab. Nach B würde also ein Aerostat ohne Eigenbewegung lediglich 
unter dem Einflusse des Windes gelangen. Das Luftschiff soll nun aber 10 m/Sek. 
Geschwindigkeit besitzen, demnach trage man auf derselben Linie in derselben 
Richtung 10 m (10 Teilstriche) bis C ab. Der Ballon wird also unter Einwirkung 
des Windes und seiner eigenen Kraft bis C gelangen. 
Wenn man nun feststellen will, welche Punkte von 4 aus in derselben Zeit 
nach anderen Richtungen erreicht werden können, so schlägt man um B als 
Mittelpunkt einen Kreis, dessen Radius gleich der Eigengeschwindigkeit — 10 m — 
ist. Demnach wird der Ballon genau gegen den Wind nur bis D gelangen, 
nach anderen Richtungen bis X oder F usw. Bei Windstille würde der Aerostat 
bis C', E'. F', 6", D', H' gelangen. Diese Punkte liegen sämtlich auf der Peripherie 
des mit der Eigengeschwindigkeit als Radius um A geschlagenen Kreises, der 
also den »Aktionsradius« ergibt. Der um B beschriebene Kreis gibt den 
Aktionsradius bei Wind. 
Die hier angegebene Konstruktion beruht auf den Gesetzen des Parallelo- 
zramms der Kräfte. 
Für Motorluftschiffe haben Dr. Echener, Friedrichshafen, und Baron 
v. Bassus, München, praktische Navigationshilfsinstrumente konstruiert,
	        
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