Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

Fünftes Kapitel. 
Die Gasbereitung. 
Über die Gewinnung der für Montgolfieren erforderlichen heißen 
Luft haben wir an anderen Stellen bereits eingehend berichtet; es 
kommen für die Füllung von Ballons außerdem noch Wasserstoff-, 
Wasser- und Leuchtgas in Frage. 
Die Herstellung des spezifisch leichtesten Wasserstoffgases kann 
auf mannigfache Weise erfolgen. 
Die älteste von Charles angewandte primitivste Methode ist 
in ihrem Prinzip noch heutzutage gültig. 
Drs Verfahren beruht auf der Zersetzung des Wassers durch 
lie Hinzufügung von Schwefelsäure zu Eisen. 
Charles hatte in 40 t das Eisen mit der verdünnten Schwefel- 
säure gemischt und auf diese Weise, allerdings unter großen 
Schwierigkeiten, das erforderliche Gas gewonnen. Das Gas ist 
aber nach der Entwicklung sehr heiß und mit Säuredämpfen ver- 
unreinigt, weshalb es erforderlich ist, dasselbe zunächst in einen 
Wäscher zu leiten, in welchem es durch beständig zufließendes 
irisches Wasser gereinigt und gleichzeitig gekühlt wird. Nach 
dem Reinigen geht das Gas in die Trockenapparate, in denen 
as mit Stoffen in Berührung kommt, welche die Feuchtigkeit glerig 
zufsaugen: Chlorkalk, Holzwolle usw., erst dann geht es in den 
Ballon?). 
Diese Methode ist mit mannigfachen Verbesserungen noch jetzt 
zebräuchlich; man kann jedoch beliebig das Eisen durch Zink oder 
auch die Schwefelsäure dürch Salzsäure ersetzen. 
:) Siehe Bild au£ Seite 28.
	        
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