Full text: Die Luftschiffahrt nach ihrer geschichtlichen und gegenwärtigen Entwicklung

Die Gasbereitung. 
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den Anstalten der Elektronwerke bei Bitterfeld bei Halle und in 
Griesheim bei Frankfurt a. M. Durch den Transport wird das Gas 
3o verteuert, daß sich 1 cbm Gas auf ca. .50 Pf. stellt, während es 
an Ort und Stelle eigentlich gar nichts kostet. 
1 cbm Gas, aus Schwefelsäure und Eisen hergestellt, kommt auf 
etwa 60 Pf. bis 1 M. 
Das Wassergas gewinnt man nach Lavoisierscher Art durch 
Zersetzung des Wasserdampfes beim Überleiten über glühende 
Kohlen. 
Eine ganze Reihe weiterer Verfahren zur Herstellung von Wasser- 
und Wasserstoffgas soll nur erwähnt werden: ; 
Zersetzung von gelöschtem Kalk durch Kohle, 
» Zink, 
des Wassers durch geschmolzenes Zink, 
Antimon und Zink, 
Kupfer und Zink, 
Natrium, 
Kalzium, 
Zink und Pottasche, 
Aluminium und Natron usw.}) 
Die meisten Methoden sind entweder zu gefährlich oder zu 
teuer oder zu wenig rationell. 
Ständig ist das Bestreben der Fachleute darauf gerichtet, eine 
möglichst billige Herstellung des Wasserstoffgases zu erzielen. Es 
hat sich nun in neuester Zeit eine Internationale Wasserstoff-Aktien- 
gesellschaft gebildet, die ein außerordentlich reines und dabei doch 
preiswertes Gas nach einem von Dellwik-Fleischer angegebenen Ver- 
fahren herstellen will. Die Herstellungsweise beruht auf der Ein- 
wirkung von Dampf auf Eisenpräparate in der Glühhitze. Das Gas 
soll einen Reinheitsgrad von 98 %, also mit einem Auftrieb von 
1.185 kg pro cbm besitzen und pro cbm nur 15 Pf. kosten. Ver- 
schiedene Anlagen sind an mehreren Orten nach dem neuen System 
im Bau. Wenn nur geringe Mengen Gases, wie bei Füllung der 
Registrier- und Pilotballons für wissenschaftliche Zwecke, gebraucht 
» 
1) Von den Firmen und Privaten, die neue bzw. verbesserte Verfahren zur 
Gewinnung von H nutzbar zu machen suchen, seien genannt: Konsortium für 
elektrochemische Industrie, Nürnberg, Wasserstoff-Aktiengesellschaft, Frankfurt a. M., 
Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, Griesheim, Professor Dr. v. Linde, München. 
Die Dekarburierung von Leuchtgas betreibt die Deutsche Kontinental-Gas-Gesell- 
schaft in Dessau.
	        
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