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Die Grundgesetze des Luftwiderstandes.
Meridian aus durch den Winkel x im Sinne des Uhrzeigers nach der
Fahrtrichtung hin gemessen. Der Winkel zwischen Fahrtrichtung
and Eigenrichtung wird Kreuzungswinkel genannt, und dieser liegt
nach Backbord, wenn die Spitze des Flugzeugs links von der Fahrt-
richtung sich befindet.
Die Größe von v, ist das Ergebnis der beiden vorher genannten
Geschwindigkeiten und folgt aus dem Geschwindigkeitsdreieck als Re-
sultante aus v und v„ durch die Schlußlinie A B.
va = AB ist dann die absolute Geschwindigkeit des Flugzeugs in
bezug auf die feststehend gedachte Erde. Man kann auch den Begriff
der Relativgeschwindigkeit einführen und so schließen. Um die Relativ-
geschwindigkeit des Flugzeugs in bezug auf bewegte Luft zu finden,
ändern wir in beiden Systemen den Bewegungszustand im gleichen Sinne,
z. B. durch Hinzufügen der entgegengesetzt genommenen Windge-
schwindigkeit v„ = BC. Die bewegte Luft gelangt dann zur Ruhe,
während das Flugzeug zu seiner absoluten Geschwindigkeit noch die
antgegengesetzt genommene Windgeschwindigkeit v„ besitzt. Wir
erhalten dann v als Relativgeschwindigkeit durch die Resul-
btante aus v, und — vw oder als geometrische Summe aus v, und — V,.
Die relative Bewegung des Flugzeugs in Hinsicht auf die bewegte Luft
wird übergeführt in seine absolute Bewegung in ruhend gedachter Luft.
Das Flugzeug macht also die Windbewegung mit, der Führer spürt
die Windstärke nicht, nur der eigene, von der Luftschraube erzeugte
Wind weht dem Führer entgegen; das muß wohl bedacht werden; ist
das Flugzeug einmal in den Lüften, macht der Wind seinen Einfluß
yeltend und zwingt die Flugmaschine, seine Bewegung mitzumachen;
es ist jedoch dem Winde nicht überlassen, weil es über eine eigene
Geschwindigkeit, dank seinem Motor, verfügt; der Freiballon wird sich,
da eine Eigengeschwindigkeit nicht vorhanden ist, in bezug auf die
Luft, mit der er treibt, relativ in Ruhe befinden.
Schließen nach Abb.57 Wind- und Eigengeschwindigkeit den
Winkel ® miteinander ein. so wird im Dreiecke A CB die Beziehung
bestehen
Val = Vw? + v2— 2 vw‘ vcos (180 — 0)
der
Ya = Vvw? + v2 + 2 vw: v cos ®. (XXI)
Für © = 0 weht ein Wind im Sinne der Eigenbewegung, so daß
der Lenker den Wind im Rücken hat; dann ist:
Ya= VA Vo
Das Flugzeug hat an absoluter Geschwindigkeit die Summe aus
Eigen- und Windgeschwindigkeit, so daß nach einer Zeit t der Weg
S = (Y„ + v)'t durchflogen wird.