Full text: Leitfaden der Flugtechnik

Das Flugbereich. 
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Ist @ = 180°, der Führer erhält Gegenwind, dann ist v, = V — Ve. 
Der Wind vermindert die Eigengeschwindigkeit des Flugzeuges, wirkt 
aber gleichzeitig hebend auf die Tragfläche, aus welchem Grunde der 
Führer beim Auffluge diese Stellung zumeist einzunehmen versuchen 
wird. 
Mit © = 90° wird v, = Vvw?+v? der allerkleinste Wert der 
zbsoluten Geschwindigkeit bei Seitenwind, 
Bezüglich der Größenverhältnisse der absoluten Geschwindigkeit 
zu den beiden anderen hat man drei Fälle zu unterscheiden: 
ir 
„Ve. 
Die Erscheinung des mechanischen Fluges ist an und für sich 
an verhältnismäßig große Eigengeschwindigkeit des Flugzeuges ge- 
bunden; 15 m/sec = 54 km/std dürfte eine der unteren Grenze nahe 
Eigengeschwindigkeit sein. Nach meteorologischen Beobachtungen 
ist. die Wahrscheinlichkeit, einen schwächeren Wind als einen solchen 
von 15 m/sec Geschwindigkeit anzutreffen, 88 %, d. h. von 100 Tagen 
des Jahres dürfte es sich etwa an 12 Tagen von selbst verbieten, sich in 
Jie Luft zu erheben, um gegen diese bedeutenden Windstärken anzu- 
kämpfen. Für den praktischen Flugtechniker bieten solche Anemo- 
meter-(Windstärkemesser)beobachtungen beherzigenswerte Anhalts- 
punkte. Die Erfahrung lehrt überdies, daß die Winde in verschiedenen 
Höhen häufig nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch ihre Rich- 
tung wechseln, so daß es in Zukunft dem Lenker bis zu einem gewissen 
Grade unbenommen bleibt, solche Luftregionen aufzusuchen, die 
seine absolute Geschwindigkeit am meisten begünstigen. 
M. Das Flugbereich. 
Von größter Wichtigkeit für die Leistungsfähigkeit des Flugzeuges, 
für den von ihm zu vermittelnden Verkehr ist sein Flugradius, das 
ist die größte Entfernung vom Aufflugsorte, die die Flugmaschine in 
Hinsicht auf ihren Benzinvorrat zurückzulegen vermag. 
i. Für den Fall v > v7 kann das Flugzeug theoretisch 
auch gegen Wind nach jedem beliebigen Punkte der Erde ge- 
iangen. Bildlich lassen sich die hier geltenden Verhältnisse wie folgt 
festhalten. Vorausgesetzt sei, daß der Wind in einer horizontalen 
Ebene wehe. In der Abb. 58 sei Westwind von der Geschwindigkeit 
Vu = B A angenommen. Vom Punkte O fliege das Flugzeug mit der 
Geschwindigkeit v= OB = OC auf mit Gegenwind, so daß nach der 
Zeiteinheit, z. B. nach einer Sekunde, 0A = 0B—BA=V —V4 
zurückgelegt wird, wobei v und v„ in m/sec oder in km/std ausgedrückt
	        
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