Full text: Leitfaden der Flugtechnik

L06 
Das Gleichgewicht am Flugzeug. 
wenn J das Massenträgheitsmoment des Flugzeuges in bezug auf die 
Z-Achse und D die dämpfende Wirkung bedeuten. 
Es erscheint somit unter allen Umständen wünschenswert, das Träg- 
heitsmoment um die Schwingungsachse Z so klein wie möglich zu machen, 
am die Schwingungsdauer und damit die Perioden der Schwingung um 
die Gleichgewichtslage kleiner zu gestalten. 
1. Mittel zur Längsstabilisierung. 
Als wirksamste Mittel zur Bekämpfung der Schwingungen um die 
Z-Achse fanden bisher Anwendung: 
a) Die Verwendung einer Dämpfungsflosse, die mit Winkel- 
schränkung entweder vor dem Tragdeck als Kopfflosse oder hinter 
ihm als Schwanzflosse angeordnet wird. Dadurch entsteht eine 
leichte V-Anordnung der Flächen in der Flugrichtung. Die Stabilitäts- 
flossen sind entweder fest und wirken zur Erhaltung der natürlichen 
Stabilität auf selbsttätigem Wege, oder sie sind beweglich und dienen 
zur willkürlichen Beeinflussung der Gleichgewichtslage und hilden 
das Höhensteuer. 
b) Eine geeignete Verteilung der Massen und der Flächen, 
ce) Die Tieflage des Schwerpunktes. 
a) Einfluß der Winkelschränkung. Nach Prof. Knollers Unter- 
suchungen besteht ein einwandfreies Mittel zur Erhöhung der Stabilität 
in der Flugrichtung in der Anwendung einer besonderen Winkelstellung 
‘Seite 60) zwischen dem Tragdeck und einer Schwanz- oder Kopfflosse, 
die kaum !/; des Flächenausmaßes des ersteren erreicht. 
Mit zunehmender Schränkung der Flächen wächst die Stabilität; 
ihre stabilisierende Wirkung beruht darauf, daß sie eine verschiedenartige 
Änderung der Luftwiderstände auf das Tragdeck und die Dämpfungsflosse 
hervorruft, wenn das Flugzeug aus der Gleichgewichtslage gebracht 
wird. 
Die erste Art der Stetigung mittels Schwanzflosse ist seit 
Penauds Zeiten die in der Flugtechnik übliche, während die An- 
ardnung einer Kopfflosse in neuerer Zeit durch die Gebr. Voisin beim 
Wasserflugzeug „die Ente‘ eingeführt worden ist. 
Die Kopfflosse erhält mit Vorteil stärkere Wölbung und 
vor allem einen größeren Einfallswinkel als das hinten 
liegende Tragdeck. 
Es sei voraussgesetzt, daß die vordere Kopfflosse einen KEinfalls- 
winkel von 7°, das Tragdeck einen solchen von 3° besitze, und es möge bei 
Störung des Gleichgewichtes ein Aufbäumen des Flugzeuges um 1° 
eintreten, so wird die vordere Fläche eine Neigung von 8°, die Tragfläche 
eine solche von 4° einnehmen; da innerhalb der kleinen Neigungen 
die Veränderung des Luftwiderstandes proportional der Winkeländerung
	        
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