Full text: Leitfaden der Flugtechnik

113 
Das Gleichgewicht am Flugzeug. 
Die in der herausgedrehten Lage wirksamen Kräfte geben im all- 
yemeinen ein Moment AM, dessen Wert sich ergibt zu: 
(W; -- dW,) + (e, + de,) — (W; + dW) (e2 + des) = AM. (2) 
Mit Vernachlässigung der unendlich kleinen Größen zweiter Ord- 
nung, der Produkte dW + de,, dW,-de, und unter Berücksichtigung 
der Gleichung (1), geht Gleichung (2) über in 
W,* + de, — Wa + de, + dW, 6, — (—+ dW,): 6, = + dM. (3) 
Je nachdem dM zZ 0, ist die Fluglage labil, (weil das positive 
IM als Rechtsmoment auf Vermehrung des Einfallswinkels hinarbeitet), 
stabil oder indifferent, d.h. im letzteren Falle würde auch die neue, 
durch Störung des Beharrungszustandes eingenommene Lage eine 
Gleichgewichtslage sein. 
Nun sind bei Vergrößerung des Einfallgwinkels die Änderungen dW, 
und dW,, wie aus den Widerstandsdauerkurven ersichtlich ist, positiv, 
während die Änderungen de, und de, bald gleiches, bald verschiedenes 
Vorzeichen hat, je nachdem die Schwanzflosse gewölbt oder eben 
ist, wie die Wanderung des Druckmittelpunktes gewölbter und ebener 
Flächen in Abb. 38 deutlich zu erkennen gibt. Die später folgende Be- 
trachtung wird zeigen, daß die gewölbte Schwanzfläche für die Stabilität 
eher schädlich als nützlich ist. Für eine ebene Schwanzflosse sind 
de, und auch de, positiv, denn zwischen 0° und 10° verschiebt sich der 
Druckmittelpunkt der ebenen Fläche bei wachsendem KEinfallswinkel 
nach rückwärts (de, ist +), während er bei der gewölbten Fläche inner- 
halb dieses Winkelbereiches nach vorne rückt. 
Gleichung (3) lautet für die Erreichung der stabilen Lage 
W; ' de, — W,- de, + dW; ee, — dW,e, <0. (4) 
Das wird durch Überwiegen des negativen Einflusses erreicht, 
also wenn 
aW,:e >adW 
da 
so muß 
aW7 > aW:-— sem. 
d.h. die Änderung des Luftwiderstandes auf der Dämpfungs- 
[losse muß prozentual stärker sein als auf dem Tragdeck, 
um ein rückdrehendes Moment zu erzielen. 
Das erreicht man durch die Winkeldifferenz, die man 
in den kleineren Einfallswinkel der Schwanzflosse hinein- 
legt, wie auf Seite 106 erläutert wurde; das Tragdeck erhält 
einen größeren Anstellwinkel als die Schwanzflosse. 
2. Wenn W, de, > W,; * de,.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.