Berechnung der Tragholme und der Tragrippen. 175
3. Der vordere Holm.
Er wird im Horizontalfluge stärker belastet sein als der hintere,
solange nur der Luftwiderstand allein in Betracht kommt; die stärkere
Belastung ist damit begründet, daß der Druckmittelpunkt beim Ho-
crizontalfluge dem vorderen Holm wesentlich näher liegt.
Wir wissen jedoch, daß diese Belastung für die Festigkeit nicht
allein in Betracht kommt; mit Rücksicht auf Zusatzkräfte, wie sie beim
Abfangen des Flugzeugs vor der Landung auftreten, kommt hier das
2,2fache Gewicht in Frage, zu dem noch das Eigengewicht zu ad-
dieren ist.
Insgesamt genügt bei der Berechnung des Vorderholmes das
dreifache Eigengewicht als gleichförmig verteilte Belastung einzu-
führen. Die Rechnung wird somit schwächere Querschnitte für den
vorderen Holm als für den hinteren ergeben; aus konstruktiven und
aerodynamischen Gründen werden Höhe und Breite des Querschnitts
vom Hinterholm heibehalten.
4. Der Längsträger.
Das Belastungsschaubild ist in Abb. 111a wiedergegeben; nach dem
früher darüber Gesagten ist die größte Belastungsstärke in der Mitte
zwischen den beiden Querträgern angenommen und die Abstufung des
Belastungsfeldes dreieckförmig gewählt. Die auftretenden Stützkräfte
sind in die Abb. 1lla eingetragen und betragen A = 25,5 kg, B =
56,5 kg. Die Hauptlast hat der Teil innerhalb der Querträger zu
ragen.
Die Ausbildung des Querschnitts ist verschieden: bald [_, I, T-
[örmig aus Holz, Aluminium- oder Stahlblech durch Nietung zusammen-
zesetzt oder gewalzt hergestellt. Der Steg ist wegen Gewichtserleich-
terung durchbrochen. Ein häufig wiederkehrender Querschnitt be-
steht aus 2 Leisten, oben und unten, mit dazwischengesetzten Klötzen.
Auch das Hohlrechteck ist in Verwendung. Nach Abb. 86 liegen in
unserem Beispiele die Rippen 0,33 m weit auseinander, Die Einheits-
belastung des Flugzeugs mit schätzungsweise 17 m? großem Tragdeck
beirägb: 5,5:6 _ 1790 .
Für eine Rippe, z. B. für die 6. vom Rumpfe gezählt, entfällt
an. Traglast:
110 kg/m? + 0,33 m + 2,25 m = 82kg.
Die Höhe x der dreieckigen Belastungsfläche findet man aus:
2,25
X — = 82; x = 72,6 ko/m.