Full text: Leitfaden der Flugtechnik

Konstruktives über Fahrgestelle. 209 
Beim Otto- Zweidecker, der Stahlrohrkonstruktion besitzt und 15m 
klaftert sind die beiden Hauptschwimmer 3 m lang, 0,7 m breit. Das 
Fahrgestell in Abb. 131 besteht aus einer kurzen Achse, deren Lauf- 
räder unterhalb der Schwimmer ruhen; Räder und Achse sind mittels 
einer Stange in B am Schwimmer durch Gummizüge abgefedert und 
aufgehängt. Die an der Achse angreifende Lenkstange endigt in C 
ınd wird vom Führersitz aus längs einer Führung CC’ verschoben, 
wenn das Fahrgestell gehoben werden soll. Nach erfolgter Schwenkung 
der Laufräder hält sie eine Sperrvorrichtung in der gehobenen Lage fest. 
Beim Doppeldecker der Albatroswerke, der 21 m Spannweite 
besitzt, sind gleichfalls 2 Hauptschwimmer von je 3,1 m Länge und 
0,8 m Breite vorhanden. Die nicht abgefederte Laufradachse kann 
um ein am Schwimmer sitzendes Gelenk in die Lage 0’ geschwenkt 
werden. Abb. 132. 
Die angeführten Wasserflugzeuge waren unter anderen am Wett- 
bewerbe in Heiligendamm beteiligt und zeigten die vorstehend an- 
geführte Konstruktion des Fahrgestells. 
Die Anordnung der Schwimmer als ZentralschwimmerS in der 
Längsachse mit oder ohne Hilfsschwimmer s, oder als symmetrisch 
zur Längsachse liegendes Schwimmerpaar mit einem die Schwanz- 
zelle unterstützenden dritten Schwimmer S, geben schematisch die 
Abb. 133a, b, c, d, e, f, g wieder; s, sind Hilfsschwimmer, die unter- 
halb der Tragflächen zur leichteren Erhaltung der Schwimmfähigkeit 
and seitlichen Ausgleichung der "Tragflächen angewendet werden, 
H das Höhensteuer, st die Dämpfungsflosse, . das Tragdeck. 
Einige Konstrukteure ersetzen den Schwimmer durch Bootskörper 
(Goedecker- Wasserflugzeug), in dem die Sitze und der Motor unterge- 
bracht sind. Zur Vermeidung der allzu großen Widerstände der Anlauf- 
cräder im Wasser werden (Eindecker Dr. Hübner) Hilfsflächen f in 
Abb. 133b vorgebaut, die zur Ablenkung der Wellenschläge, vom 
Bugwasser herrührend, dienen. 
Wie Voisin beim Wasserflugzeug System ‚„Canard‘‘ die Fabre- 
schen Schwimmer s, anordnet, zeigt Abb. 133 f, während Abb. 129 die 
Aufhängung der vorderen derartigen Schwimmer S an einem Wasser- 
Äugzeug von Gaudron erkennen läßt. 
Abb. 133d ist eine schematische Skizze des in vier Schotten ge- 
teilten stufenförmig gebauten Gleitbootes, wie es als Hauptschwimmer 
der amer. Wrightmaschine Verwendung findet; Abb. 133 e das Gleitboot 
von Curtiss; es besteht aus drei Längskielen 1—3, die mit halbzölligen 
Rippen verbunden sind, die Verkleidung geschieht mit Spruce. Abb. 133c 
zeigt die Grundrißanordnung des Wasserflugzeuges von Donnet- 
Lev&aque. 
Huppert. Flugtechnik,
	        
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