Full text: Leitfaden der Flugtechnik

Holz: 
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Die verschiedensten Teile der Maschine werden aus Holz gefertigt, 
der Rumpf, die Tragrippen, die Holme und Strehen, die Luftschraube 
aSW. 
Besonders geeignet sind trockene Eiche, Esche, die besonders 
biegsam ist, Nußbaum wegen seiner besonderen Widerstandsfähigkeit 
für Luftschrauben, amerikanische Tanne „Spruce‘“ für Streben und 
Rippen sowie zur Verkleidung der Schwimmer und Gleitboote von 
Wasserflugzeugen, Bambusrohr (Tonkinrohr) für Tragrippen, Rumpf 
und Steuerflächenversteifung, zur Ausbildung deı elastischen aus- 
‚aufenden Enden des Tragdeckgerüstes. 
Die inneren und äußeren Faserschichten des Bambusrohres unter: 
scheiden sich wesentlich in ihrer Festigkeit: während die inneren Faser- 
schichten eine mittlere Zugfestig- 
keit K, = 1550 kg/cm? aufweisen, 
besitzen die äußeren Schichten eine 
solche von 3100 kg/cm?. Dieser 
Unterschied wird bei dünnen Rohren 
noch ausgeprägter. Als mittlere 
Zugfestigkeit kann 1900 kg/cm? ge. 
wählt werden. Je breiter der dunkle 
Ring an der Außenhaut, je größer 
ist der Anteil der äußeren Fasern 
am Querschnitt, desto höher ist 
die Festigkeit. 
Die Druckfestigkeit kann 
zwischen 650 — 740 kg/em? genommen 
werden, wobei der größere Wert für 
geringere Stärken in Frage kommt. 
Die Druckfestigkeit langer Stäbe, die auf Knickung beansprucht werden, 
sinkt auf 300—450 kg/em?*. Der AHElastizitätsmodul ist mit 
E = 200 000 kg/cm? einzuschätzen. 
Für Vertikal- und Längsstreben, Querversteifungen eignen sich 
Holzträger aus „Spruce“‘, aus Esche und der deutschen Tanne, die wegen 
ihrer großen Elastizität ein geschätztes Baumaterial ist. Abb. 88? 
zeigt die vorteilhafte Formgebung dieser Verbindungsteile als Strom- 
inienkörper, während die linsenförmige Gestalt wegen des größeren 
Luftwiderstandes weniger zu empfehlen ist. Holzbandröhren System 
„Mutter“ bieten wegen des geringen Gewichtes guten Ersatz und sind 
den mannigfach in den Handel gebrachten Holzröhren System „Wolf“ 
mit innerem Durchmesser von 20—60 mm und 3—10 mm Wandstärke 
dei 2,5—2,6 m Länge vorzuziehen. (Abb. 135.) 
Die Herstellung der Holzröhren erfolgt durch Verleimen von Holz- 
streifen. die durch Sägen oder besser Spalten gewonnen werden; die
	        
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