Full text: Leitfaden der Flugtechnik

Anordnung der Zylinder, 283 
Während die freien Momente der Beschleunigungsdrücke gänzlich 
ausgeglichen sind, ist dieser Ausgleich bezüglich der Vertikalkompo- 
nenten der freien Massenkräfte nicht vollends erreicht, so daß Er- 
schütterungen auftreten, die sich auf das Flugzeug übertragen, die 
Befestigung und die Lagerung mehr oder minder beanspruchen. 
Der Sechszylinder hingegen ist sowohl bezüglich der Kippmomente 
als auch in Hinsicht auf freie Massendrücke ausgeglichen. 
Abb. 164. Die V-Anordnung, durch welche von Levavasseur 
der erste leichte Flugzeugmotor für Santos Dumont geschaffen 
wurde, war für manche folgende Konstruktion vorbildlich und ist da- 
durch ausgezeichnet, daß je zwei Zylinder auf einen Kurbelzapfen 
arbeiten; seine Dimensionen brauchen deshalb nicht größer gehalten 
zu sein, weil die größte Beanspruchung für die verschiedenen Zylinder 
zeitlich hintereinander fällt; z. B. beim skizzierten Achtzylindermotor 
geschieht die Zündfolge nach je 90° Kurbeldrehung in der Reihenfolge : 
1, 5. 2. 6. 4. 8. 3. 7. 2. 
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Abb. 164. 
Die V-förmige Bauweise verkürzt die 
Baulänge und gestattet die vereinfachte 
Steuerung des Aus- und KEinlaßventils 
mit zweistufigen Nocken. ; 
Bei gegeneinander geneigter Zylin- 
derstellung ist bei Benutzung je zweier 
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Abh. 165 
Zylinder für eine Kurbel der Achtzylindermotor nur bezüglich 
der freien Kippmomente ausgeglichen (Antoinette, Körting, E. N. V.). 
Abb. 165. Man ordnet sämtliche Zylinder in zwei Ebenen stern- 
förmig an und 1äßt jede in einer Ebene aufgestellte Zylinderreihe auf 
einen. Kurbelzapfen einer. doppelt _gekröpften Welle erbeiten; die ge- 
ringen freien Massenkräfte werden durch kleine Gegengewichte an 
der Kurbelwelle ausgeglichen. Das Kippmoment ist hier wegen des 
kleinen Abstandes der beiden Zylinderebenen recht gering.
	        
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