284
Motoren.
In jedem Zylinder wird natürlich bei zwei Umdrehungen der Kurbel
nur einmal gezündet. Die Pleuelstangen der Zylinder I, II, III, IV,
sowie 1, 2, 3, 4 greifen je an einem Kurbelzapfen an (Farcot, An-
zani u. a.). Die sternförmige Anordnung der Zylinder für feststehende
Motoren mit horizontaler Welle in einer Ebene gestaltet die Ölung
schwierig; Farcot hat aus diesem Grunde die Zylinder in einer horizon-
salen Ebene sternförmig angeordnet und die Drehung durch ein Kegel-
radpaar auf die horizontale Schraubenachse übersetzt. Esnault
Pelterie entwickelte aus der sternförmigen Anordnung die vorteil-
haftere fächerförmige Verteilung der Zylinder.
Sternförmig angeordnete umlaufende Zylinder (Gnömemotor,
Abb. 166) verbinden mit dem Vorteil guter Luftkühlung den Nachteil
schwieriger Brennstoffzufuhr; sämtliche Zylinder arbeiten auf eine
Kurbel. Die freien Massenkräfte fallen gänzlich weg, die Motoren
arbeiten erschütterunssfrei.
U
nA
m.
Tr
x
V
A
&
VW u
Ahb. 166.
Abh 167
Abb. 167. Auch bei feststehenden Motoren ist die fächerartige
und sternförmige Anordnung der Zylinder mit nur einer Kurbel ge-
bräuchlich. Hier sind zumeist drei Zylinder mit je 120° Neigung der
Zylinderachsen oder fünf Zylinder mit je 72° Neigung der Zylinderachsen
angeordnet. Die freien Massenkräfte lassen sich hier durch Gegen-
zewichte unschädlich machen.
Die Zündfolge beim Dreizylinder-Sternmotor lautet: 1, 3, 2, 1,
beim Fünfzylinder-Sternmotor hingegen muß sie sein: 1, 3, 5, 2, 4, 1.
Bei einem sternförmigen Motor muß während zwei Umdrehungen
der Zylinderkreis bezüglich der Zündfolge durchlaufen sein; die Arbeits-
spiele ergeben sich bei gleichbleibenden Intervallen zwischen je zwei
Zündungen in verschiedenen Zylindern bei oben aufgestelltem Schema;
die Zahl der Zylinder muß, um die Zündung in gleichen Zeitabständen
zu ermöglichen, ungerade sein, sobald nur ein Kurbelzapfen vor-
handen ist. Die fächerförmige Anordnung der Zylinder in zwei Reihen