Einzelteile der Motoren.
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Bei wassergekühlten und feststehenden Motoren sind für jedes
gesteuerte Ventil am Zylinder zumeist besondere nebeneinander an-
geordnete Steuernocken, die mit der Steuerwelle aus einem Stück her-
gestellt sind, vorgesehen; sollen beide im Zylinderkopf liegenden
Ventile durch eine Stange und durch einen Hebel betätigt werden,
so kann ein Doppolnocken zur Verwendung kommen, wenn man nicht
vorzieht, die Steuerung des einen Ventils durch Ansätze am Schwing-
hebel zu betätigen.
Auch die Nebeneinanderanreihung der Steuernocken auf einer
Hülse, die auf der Kurbelwelle sitzt und ihren Antrieb durch ein
besonderes Zahnradgetriebe erhält, ist gebräuchlich, z. B. bei den
Motoren von Robert Esnault Pelterie und Anzani.
Arbeiten sämtliche Zylinder einer sternförmigen Anordnung auf
eine gemeinsame Kurbel, dann dient zur Steuerung der ungeraden
Zahl von Zylindern eine Nockenscheibe, die in einer der Kurbeldrehung
entgegengesetzten Drehung befindlich, z. B. die Einlaßventile betätigt,
also auch die Zündungen einleitet und zwar in der Reihenfolge 1, 6,
4, 2, 7, 5, 3 beim Siebenzylindermotor, wenn die Ziffern 1—7 die Reihen-
folge der im Stern angeordneten Zylinder bedeuten.
Die Anzahl der Nockenerhebungen muß, um zeitlich gleichen
Zündabstand für alle n Zvlinder zu erhalten,
n— 1
DA
sein; für den Fünfzylinder müssen also 2, für den Siebenzylinder
3 Nockenansätze vorhanden sein.
Die Umdrehungszahl der Nockenwelle verhält sich zu der der
Kurbel wie 1: (n— 1).
Beim Siebenzylinder übersetzt man demnach in entgegengesetzter
Drehrichtung von der Kurbelwelle auf die Nockenwelle ins langsame
mit 1: 6; beim Fünfzylinder mit 1 : 4.
Werden die unteren Zylinder nach oben um 180° geklappt, so
daß die fächerartige Anordnung in zwei parallelen Reihen entsteht,
dann arbeiten die beiden Zylindergruppen auf 2 um 180% versetzte
Kurbeln; demgemäß müssen auch die beiden Zylindergruppen von
je einer Nockenscheibe (Abb. 194) gesteuert werden. die gegeneinander
ıum 180° versetzt sind.
Bei Doppelventilen kommen zweistufige Doppelnocken zur An-
wendung; die Nockenerhebungen sitzen dann hintereinander auf einer
Nockenscheibe, die sich in einer der Kurbelwelle entgegengesetzten
Drehrichtung befindet.
Bei umlaufenden Motoren hat das Steuerungsgetriebe die mannig-
fachste Ausgestaltung erfahren. Beim Gnöme-Motor wird jeder der
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