Full text: Leitfaden der Flugtechnik

Anordnung und Montage des Motors. 311 
Durch die Krustenbildung der unverbrannten Ölrückstände kann 
ein Verkleinern des Kompressionsraumes eintreten, was Klopfen des 
Motors verursacht. 
Die mechanische Druckschmierung durch zwangläufig angetriebene 
Ölumlauf- und Frischölpumpen ist ausnahmslos in Gebrauch. Aus 
Gründen der Betriebssicherheit werden die Pumpen, wie z. B. beim 
Benzmotor, von zwei verschiedenen Stellen aus betätigt. Bei den 
verbreitetsten Motorengattungen sind folgende Schmierverfahren in 
Gebrauch. 
Entweder führen von der Zentralschmierung Frischölleitungen zu 
den wichtigsten Stellen, wie Zylinderlaufflächen, Kolben, Kurbel- 
wellen und Pleuelstangenlager, Kolbenbolzen usw., oder das Öl wird 
dem Kurbelgehäuse entnommen und von da mittels Zirkulationspumpe 
in Umlauf gesetzt. 
Beim N.-A.-G.-Motor drückt eine in das Kurbelgehäuse einge- 
baute Kolbenpumpe das Öl aus dem Gehäuse zu den Kurbellagern, 
von da läuft es zu den mit Ölfangringen versehenen Kurhelarmen und 
zu den Pleuelstangenköpfen. 
Beim Diximotor z. B. drückt die durch ein Exzenter betriebene 
Kolbenpumpe das Öl in die hohle Kurbelwelle, aus der es durch Öff- 
nungen zu allen Kurbel- und Pleuelstangenlagern tritt; aus den 
Durchbohrungen der Pleuelstangen nimmt es seinen Weg zu den Kolben- 
bolzen und von da zur Kolbenschmierung an die Zylinderwand. 
Die Teilung der Ölkammern durch Scheidewände ermöglicht es, 
daß selbst bei großen Neigungen die Pleuelstangenlager in Öl baden. 
K. Anordnung und Montage des .Motors. 
Der Platz, der dem Motor am Flugzeug angewiesen wird, soll 
mit dem Führersitz in innigem Zusammenhange stehen, derart, daß 
vom Führersitz aus die Organe des Motors gut übersehen und bedient 
werden. können. ; 
Von diesem Gesichtspunkte aus ist, wie bei Wright, die An- 
ordnung des Sitzes neben dem Motor, in Abb. 214b mit M 
bezeichnet (etwas unsymmetrisch zur Mittelachse auf der unteren 
Tragfläche), vorteilhafter wie bei anderen Zweideckern, z. B. 
Voisin, Farman, Sommer usw., bei denen Motor und Schraube 
hinter dem Führer angeordnet sind; andererseits ist die unter- 
halb der Tragfläche getroffene Sitzanordnung hinter dem Motor, 
wie bei Dorner, wegen der besseren Übersicht und Zugänglichkeit 
praktischer wie die Wrightsche Anordnung und auch dem normalen 
Einbau bei Eindeckern vorzuziehen. wie er nach dem Vorbilde von
	        
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