X. Einige besonders bekannt gewordene
Flugmaschinen.
Auf eine ausführliche Beschreibung der äußeren Form der Maschine
and ihrer Einzelteile kann hier umsomehr verzichtet werden, als ja
jedem Leser des Buches Gelegenheit gegeben ist, in den verschiedenen
Zeitschriften näheres darüber zu erfahren. In einer Zusammenstellung
auf S. 360 sind die Hauptmerkmale einiger besonders bekannt gewordenen
Konstruktionen hervorgehoben. Die Ausmaße der Flugzeuge sind steter
Veränderlichkeit unterworfen; die aufgenommenen Flugzeuge stellen
daher nur ein besonderes Modell des Erzeugers dar. Daher sollen hier
nur einige Flugzeuge, die auch der Verfasser in der Praxis Gelegen-
aeit gehabt hat, näher kennen zu lernen, erwähnt werden.
In den folgenden Abbildungen sind mit T bzw. T, und T, die Trag-
decken, mit H das Höhensteuer, mit s das Seitensteuer, mit st die
Dämpfungs- und Kielflossen bezeichnet. Als allgemeine Regel für den
Aufbau des Flugzeugs mag der Satz gelten, daß neben großer Einfachheit
und Zweckmäßigkeit aus militärischen Rücksichten besonderer Wert
auf leichte Zerlegbarkeit und automobile Beförderung des Flugzeugs
gelegt wird.
A. Das Flugzeug der Gebr. Wright.
Seine wesentlichen Eigenschaften‘ sind bereits in den vorher-
gehenden Abschnitten angeführt. Die Originalausführung vom Jahre
1908, wie sie von Orville Wright auf dem Tempelhofer Felde 1909
vorgeführt wurde, hat inzwischen mancherlei Veränderungen erfahren,
Der Abflug mittels Laufschiene und Fallgewicht ist aufgegeben
worden, der Apparat mit Anlaufräder, zwischen Kufen gesetzt, aus-
yerüstet, der Originalmotor mit den von ihm entwickelten 24 PS
durch einen 56-PS N.-A.-G.-Motor ausgewechselt worden. Eine hintere
horizontale Dämpfungsflosse st (Abb. 214a) ist angebracht, und
neuerdings hat man sogar das sonst vorn ausladende zweiflächige
Höhensteuer nach hinten verlegt. An Stelle des Zweischraubenantriebes
ist zeitweise eine mittels Kettentransmission angetriebene Druck-
schraube angeordnet worden; heute ist man zum alten Zweischrauben-
system mit gegenläufigen Schrauben Sch übergegangen und verwendet
eine endlose Kette zur Übertragung der Bewegung von der Kurbel-
welle aus. Der Kettentrieb mit den Schutzröhren k,ı und k, ist in seiner