XI. Aus der Geschichte hervorragender
flugtechnischer Leistungen.
Es würde weit über das dem Werke gesteckte Ziel heraus-
gehen, auch nur annähernd hier die seit dem Auftreten der
Gebr. Wright im rasenden Laufe einsetzende Entwicklung der Flug-
technik schildern zu wollen; nur einiger wichtigen, als Marksteine
in der genommenen Entwicklung zu betrachtenden Ereignisse soll
hier gedacht werden. Solch ein Rückblick auf das mit der Flugmaschine
bisher Erreichte ist umsomehr angebracht, als er uns die Möglichkeit
Zibt, zu ermessen, ob in richtiger Erkenntnis der Naturgesetze und
ihrer Nutzanwendung wir an der Grenze unseres Könnens angelangt
sind, bzw. ob es uns gelingen wird, darüber hinaus zu stets höheren
Erfolgen zu schreiten. Eines möge man nicht außer acht lassen, daß
wir uns am Anfang des Entwicklungsstadiums befinden, und daß die
Zukunft gewiß Mittel und Wege finden wird, die neue Technik in den
Dienst des praktischen Lebens, der Kultur und der Wissenschaft zu
stellen.
Tod Otto Lilienthals, des Meisters des Gleitfluges, August 1896.
Gebr. Wright von 1900—1903 Ausführung von Gleitflügen mit
dem Gleitflugapparat nach Chanutte; 17. Dezember 1903 Ausführung
des ersten Fluges auf dem von ihnen konstruierten Drachenflieger
mittels 20-PS-Motors.
Santos Dumont fliegt am 12. November 1906 zum ersten Male
auf dem Kontinent mit seinem dem Hargrave-Drachen nachgebauten
Flugzeug 220 m.
Farman legt am 26. Oktober 1907 auf dem von Voisin gebauten
Flugzeug 771 m, am 13. 1. 1908 zu Issy-les-Moulineaux den berühmten
!-km-Rundflug in der Luft zurück.
Hauptmann Ferber nimmt 1902 als Schüler Lilienthals Studien
über Flugversuche auf. .
Öffentliches Auftreten der Gebr. Wright auf dem Kontinente
1908 und 1909.
25. Juli 1910 überquert Bleriot im 40km langen Fluge den
Kanal zwischen England und Frankreich in 32 Min.
28. September 1909 wird von Latham auf „‚Antoinette‘‘ der
erste Überlandflug vom Tempelhofer Felde nach J ohannisthal ausgeführt.