Full text: Leitfaden der Flugtechnik

Einiges aus der Aerodynamik. 23 
gelangt, bei der die durch Vergrößerung der Tragflächen gewonnene Trag- 
kraft durch das vergrößerte Eigengewicht aufgehoben wird. Eine Er- 
höhung der Geschwindigkeit steigert hingegen die Tragfähigkeit der 
Tragflügel; denn diese wächst mit dem Quadrate der Geschwindigkeit 
in weit höherem Maße, als die durch stärkere Konstruktion bedingte 
Vergrößerung des Eigengewichtes der Maschine beträgt. 
Gebräuchliche Werte von p sind: 8, 10, 15, 20, 25 und 35 kg/m?. 
[m übrigen sei hier noch bemerkt, daß das Anfahren und Landen bei 
den mit großem Einheitsgewicht belasteten Flächen sich schwieriger 
gestaltet, ja an einer gewissen Grenze unmöglich gemacht wird. 
Beim Gebrauche ven profilierten Flächen werden die Werte von v 
wesentlich kleiner, wie später gezeigt werden soll. 
Die kleineren Werte von p haben für 2 übereinandergestellte mit- 
einander verbundene Flächen, wie sie bei den Flugmaschinen, die 
wir als Zwei- oder Doppeldecker ansprechen (Biplane), Verwendung 
finden, während die höheren Werte von p bei Eindeckern (Mono- 
planen) vorkommen; letztere haben daher auch eine größere Flug- 
geschwindigkeit notwendig. Bei den modernen Konstruktionen 
ist die Neigung nach Anwendung eines hohen p unverkennbar. 
C. Einiges aus der Aerodynamik. 
1. Stromlinie und Stromlinienkörper. 
Die Erscheinungen, die sich dem Forscher beim Studium der be- 
wegten Luft darbieten, sind außerordentlich verwickelt, und aufdem Wege 
der Rechnung allein lassen sich die hier auftretenden Strömungsvorgänge 
nicht verfolgen; alle diesbezüglichen Arbeiten haben fehlgeschlagen, 
und nur an der Hand von sorgfältig ausgeführten Versuchen im aero- 
Aiynamischen Laboratorium lassen sich Resultate gewinnen, die das 
Wesen der Luftströmung um ein Hindernis herum genau der Wirklich- 
keit angepaßt wiedergeben und richtige Schlußfolgerungen zulassen. 
Macht man bestimmte Voraussetzungen, wie die einer unendlich 
langen ebenen Platte oder einer solchen von kreisbogenförmigem Profil 
ınd reibungsloser Flüssigkeit, so läßt sich die geometrische Gestalt 
der Bahn der Luftteilchen — Stromlinien genannt —, ihre Geschwindig- 
keit im Verlaufe der Strömung rechnerisch festlegen; in solchen Fällen 
gelingt es, eine Dynamik der Stromlinien aufzustellen. 
Geht man auf die Kräfteverhältnisse bei der Luftströmung über 
und unterdrückt dabei die Eigenschaft der Zähigkeit oder inneren 
Reibung der Luft, so kommt man zu dem der Wirklichkeit widersprechen- 
den Schlusse, daß eine ideale, reibungslose Luft, die in stetiger Strömung 
ım ein Hindernis begriffen ist, an dem Körper keinerlei Widerstand
	        
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