Full text: Leitfaden der Flugtechnik

Einiges aus der Aerodynamik. 
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Bärlappsamen, der in das Wasser eingestreut ist, wird das Strömungs- 
bild sichtbar gemacht und photographisch festgehalten. Das gleiche 
Bild erhält man für eine senkrechte Platte, die im ruhenden Wasser 
fortgezogen wird. . Man sieht, wie ein Teil der Stromlinien um die 
Wirbelmitten herumgeht, ein anderer Teil zwischen den Wirbeln 
verläuft. Die Versetzung der Wirbelknoten um die halbe Teilung 
längs der beiden Reihen ist deutlich wahrnehmbar; ihre Entstehung 
ist so zu erklären, daß die Wirbelfäden an beiden Seiten des Körpers 
infolge einer gewissen Störung, wie sie durch die früher ausgesprochene 
Anschauung von Prof. Prandtl begründet erscheint, sich abwechselnd 
mit einem zeitlichen Unterschied vom Körper loslösen, so daß eine peri- 
odisch schwingende Bewegung im Wirbelschwanz entsteht. Auch 
7. d, Borne hat ähnliche Erscheinungen in der Luft festgestellt. 
Die Versetzung der abwechselnd nach links und rechts drehenden 
Wirbelknoten kann als Beweis für das ziemlich gleichmäßige Fortschreiten 
der Wirbel im Sinne der Körperbewegung angesehen werden, hingegen 
Abb. 21b. 
erscheint der senkrechte Abstand der beiden Wirbelreihen stark ver- 
änderlich, was auf starke Störungen durch Transversalschwingungen 
der Wirbelknoten, also senkrecht zur Fortbewegungsrichtung des 
Körpers zurückzuführen ist. Angriffspunkt, Richtung und Größe der 
hydrodynamischen Kraft ändern sich in der Periode der Wirbelfolge. Von 
»inem raschen Schluß der Stromlinien hinter dem Körper, wie er bei 
stetiger Strömung Voraussetzung ist, ist nichts zu merken, das Er- 
löschen der Wirbel geschieht vielmehr erst in großer Ent- 
fernung hinter dem Körper. 
In welcher Weise die Anordnung der Wirbelknoten in der Wirbel- 
straße vom Neigungswinkel der Platte abhängt, lehrt ein Blick auf 
Abb. 21b; hier zeigen sich abermals die schon in Abb. 18a gezeich- 
seten ungleich starken Wirbelzentren hinter der Platte, die Versetzung
	        
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