Full text: Leitfaden der Flugtechnik

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Die Grundgesetze des Luftwiderstandes. 
der Wirbelknoten selbst geschieht unsymmetrisch in der Wirbelstraße. 
Die Aufnahme rührt von Rubach-Göttingen her, der sie dem Ver- 
fasser in liebenswürdigem Entgegenkommen zum Zwecke der Ver- 
öffentlichung überließ. 
Die von der Strömung mitgerissenen Wirbel machen diese unruhig, 
burbulent. Die Stromlinien folgen nicht mehr der Oberfläche des 
Hindernisses, wie früher erörtert wurde, sie lösen sich ab und bilden 
eine Wirbelstraße, die ihren Zusammenschluß nach hinten hindert. 
Hier ist das Bereich erhöhter Geschwindigkeit oder verminderten 
Druckes; der Druckausgleich wie bei wirbelfreier Flüssigkeit findet 
nicht statt; es ergeben sich aus der Verschiedenheit der Drücke vorne 
and hinten senkrecht zur Körperoberfläche in Richtung der Strömung 
wirksame Druckkräfte. die den Formwiderstand ausmachen. 
D. Kräftespiel an gewölbten Querschnitten. 
1. Allgemeine Eigenschaften der gzewölbten Platte. 
Die wichtigste Eigenart der praktischen Tragdeckenform ist die 
gesenkte vordere Kante oder die gewölbte Querschnittsform, die 
heute in der praktischen Flugtechnik seit Lilienthals verdienstvollen 
Versuchen allgemein üblich ist. Diese Form treffen wir auch in der 
Natur an, sie ist für die Flügelform der Vögel charakteristisch. 
Geht man darauf aus, eine wirbelfreie Tragflächenform zu konstru- 
ieren, so erscheint einem als Idealfläche zwanglos eine solche, bei der 
das Profilement an der Eintrittskante mit der Richtung der Stromlinie 
zusammenfällt, so daß die Luft ohne Stoß und Wirbelbildung längs 
der Fläche ihre Druckwirkung auf diese abgebend abfließt, ähnlich wie 
oei der nach der relativen Bahn des Wasser- oder Dampfweges gekrümm- 
sen Laufradschaufel einer Wasser- oder Dampfturbine. 
Nun wird jedoch die Luft bei ihrer Bewegung aus ihrer Richtung 
lange vor Erreichung des Hindernisses aufsteigend abgelenkt; bei 
horizontaler Lage des Eintrittselementes wird daher keineswegs stoß- 
freier Eintritt vorhanden sein, sondern der aufsteigende Strom wird 
den Rand nicht mehr anschmiegend treffen, und Wirbelbildung an der 
Vorderkante wird die unausbleibliche Folge sein; ähnliche Verhältnisse 
treten an der Hinterkante auf. Die photographische Aufnahme von 
Riabuschinsky in Abb. 20b bringt die Wirbelstellen an der vorderen 
and hinteren Unstetigkeitsfläche deutlich zur Anschauung. 
In einer wirbelfreien Strömung (Abb. 22) müßte die Stromlinie mit 
der Tangente an das Anfangselement zusammenfallen; auch an der 
Hinterkante geschieht das Abströmen in Richtung des Endelementes;
	        
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