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Die Grundgesetze des Luftwiderstandes.
Wird die senkrechte Platte geneigt, so ändert sich die Luftgeschwin-
digkeit auf der Überdruckseite nur wenig, auf der Rückseite bleibt
der Wirbelring fast in. gleicher Gestalt erhalten, so daß die Druckunter-
schiede zwischen vorn und hinten wenig veränderlich sind; dieses
Strömungsbild ändert sich vollends beim Erreichen einer kritischen
Grenzlage, die im Göttinger Laboratorium zwischen 38° bis 42° gefunden
wurde und deren Eigentümlichkeit in einer Auflösung des Rücken-
wirbels zu suchen ist; die eine Strömung mit 2 Wirbelringen im Rücken
gibt beim Übergang von 38° nach
42° große Widerstandswerte von
7a und Cw, die sich stetig den vor-
angehenden Werten anschließen; ge-
langt man hingegen durch Ab-
nehmen des Winkels in den Bereich
der kritischen Grenzlage, so schlägt
bei 42° die Strömung durch Zer-
reißen der beiden Wirbel und Erzeu-
zung eines einzigen in eine labile um,
der ganze Raum hinter der Platte
wird fast von diesem Wirbel durch-
zogen, wir erhalten kleinere Werte
von Cw und CZ, die auch bei abneh-
nendem KEinfallswinkel bestehen
»leiben.
Diese merkwürdigen Strömungs-
erscheinungen erklären die schon
in der Dinesschen Kurve darge-
stellten und von nachfolgenden For-
schern bestätigte Tatsache, daß bei
der schräg gestellten quadratischen
Fläche der Luftwiderstand infolge
der größeren Druckdifferenz zwischen
vorn und hinten größer wird als bei
der senkrechten Platte.
b)Gewölbte Platten. Während
in Richtung der Spannweite
senkrecht zur Stromrichtung bei kleinem Einfallswinkel die Druck-
änderung sehr gering ist, zeigt sich in der Flugrichtung eine vollends un-
gleichmäßige Verteilung des Druckes. Aus Eiffels Untersuchungen an
b 15cm 1
einer Versuchsfläche nach Wrights Art mit T = 900m und w = 135
wurden bei % = 6° und 10 m/sec folgende Verhältnisse vorgefunden
(Abb. 43).