Full text: Die höheren Lehranstalten und das Mädchenschulwesen im Deutschen Reich (2. Band)

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Das Mädchenschulwesen. 
Bemerkungen, Sprachübungen nach Kron: English Daily Life. — Winter: Grammatik: Das 
Wichtigste aus der Syntax. Schriftliche Arbeiten und Sprechübungen wie im Sommer. 
(elesen wurde: Mackarness: A Trap to catch a Sunbeam. Scott: Kenilworth. 4 Std. 
Geschichte: Übersicht über die alte und deutsche Geschichte mit besonderer 
Berücksichtigung der Wirtschafts- und Kulturgeschichte. (xeschichte des 19. Jahrhunderts 
mit besonderer Hervorhebung der deutschen nationalen Entwicklung. 3 Std. 
Erdkunde: Wiederholungen aus der mathematischen Erdkunde (Kugelgestalt der 
Erde und deren Beweise. Geographische Länge und Breite. Berechnung der bürger- 
lichen Zeit. Jahreszeiten. Abplattung der Erde. Unser Planetensystem. Sonnen- und 
Mondfinsternisse). — Eingehende Wiederholung der geographischen und ethnographischen 
Verhältnisse des deutschen Vaterlandes mit Berücksichtigung der Hauptverkehrswege und 
der deutschen Kolonien. Wiederholung der fremden Erdteile und der außerdeutschen 
‚.änder Europas in großen Umrissen. 2 Std. 
Naturwissenschaften: Übersichtliche Darstellung des Systems des Tier- und 
Pflanzenreichs, erweitert durch eingehende Behandlung wichtiger Kapitel aus der all- 
zemeinen Zoologie und Botanik. — Chemie: Die Metalle und deren Verbindungen in 
ihrer Bedeutung für Haushalt, Gewerbe. — Mineralogie und Geologie. — Physik: Die 
schwierigeren Abschnitte aus der Optik, Mechanik und aus dem Galvanismus. Wieder- 
holungen aus allen Gebieten für die Schülerinnen, die in das Seminar übertreten wollen. 
3 Stunden. 
Rechnen: Sommer: Wiederholungen aus allen Gebieten des Rechnens. Körper- 
berechnung. Winter: Einführung in die Planimetrie. Konstruktionsaufgaben. 2 Std. — 
Rechnen: Übungen, besonders Kopfrechnen, für die Schülerinnen, die ins Seminar ein- 
treten wollen. Arithmetische Rechnungen in Form von (ileichungen zum Lösen der 
Aufgaben aus den bürgerlichen Rechnungsarten. 2 Std. 
Schreiben: Einübung der kleinen und großen Rundschriftbuchstaben und An- 
wendung der Rundschrift. Übungen im Schnellschönschreiben. 1 Std. 
Zeichnen: Zeichnen und Malen nach der Natur in verschiedenen Darstellungs- 
arten. Farbentrefflübungen. 2 Std. 
Singen: Liederbuch für Oberklassen höherer Töchterschulen von W. Bünte. 
Vokalisen aus Concone. Übungen aus den verschiedenen Tonarten. Wiederholung des 
l’heoretischen aus der Musiklehre. Einiges aus der Musikgeschichte. Solo- und Chor- 
zesang. Größere Frauenchöre und Chorwerke aus der Musikaliensammlung der Schule. 
Wiederholung des Schulkanons. 2 Std. 
Handarbeiten: Sommer: Maschinennähen; Zuschneiden und Anfertigen der 
hauptsächlichsten Wäschegegenstände. — Winter: Fortsetzung des Maschinennähens, Aus- 
»essern. In der Weihnachtszeit nach Bedarf Unterweisung auf den verschiedenen Ge- 
ieten der Kunststickerei. 2 Sid. 
Turnen: Ordnungs-, Frei-, Stab- und Hantelübungen, Gerätturnen, Reigen, Keulen- 
schwingen und Spiele. (Faustball, Tamburinball, Ball mit Freistatten, Barlauf.) 2 Std. 
Ganz allgemein sprechen die Maibestimmungen auch über die 
Zusammensetzung des Lehrkörpers. Bestimmte Anweisungen über 
lie Zahl der akademischen Lehrer usw., wie etwa in Baden, werden 
hier nicht gegeben. Die Zusammensetzung des Lehrkörpers soll nach 
wie vor akademisch und seminarisch gebildete Lehrer und Lehrerinnen 
umfassen. Doch müssen die seminarisch gebildeten Lehrer die 
Prüfung für Mittelschulen bestanden haben. Sie sollen die Möglich- 
keit haben, bei hervorragender unterrichtlicher Tüchtigkeit auch in 
Jie Oberlehrerstellen an den höheren Klassen aufzurücken. Es wird
	        
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