Full text: Abwehrfermente

— III 
daß es zelleigene Stoffe an das Blut abgibt. Auf 
solche Produkte sei das von Organ A abgegebene Sekret 
eingestellt. Dieses findet somit jene Stoffe, die es im 
Organ B beeinflussen soll, bereits im Blute vor. Es 
verbindet sich mit ihnen und gelangt aus diesem 
Grunde nicht zum Organ B. Wir beobachten dieselben 
Ausfallserscheinungen, wie wenn Organ A erkrankt 
wäre! Das Dialysierverfahren und die optische Methode 
würden in diesem Falle das zunächst überraschende 
Resultat ergeben, daß im Blutserum Abwehrfermente 
vorhanden sind, die auf Bestandteile von Organ B einge- 
stellt sind, während solche, entgegen der Erwartung, 
die auf Bestandteile des Organes A passen, gänzlich 
fehlen würden! Organ A versagt eben nur scheinbar, 
weil infolge einer primären Dysfunktion des Organes B 
die Sekretstoffe ihr Ziel nicht an der richtigen Stelle 
arreichen. Sie werden vorher abgefangen! 
Wir wollen nicht unerwähnt lassen, daß vielleicht Ds Blutent- 
öfter, als man annimmt, im Blute plasmafremde Stoffe, scheine, 
kreisen. Wir denken dabei vor allem an zerfallende 39 PS 
Formelemente des Blutes. Daß bei anscheinend ”“tandteile, 
ganz normalen Tieren auf Bestandteile der roten Blut- 
körperchen eingestellte Fermente vorkommen, beweist 
die Tatsache, daß z. B. von Pferden und Rindern rund 
40°/, aller untersuchten Tiere einen Abbau von Eiweiß, 
das aus Formelementen stammte, ergaben (E. Abder- 
halden, A. Weil und Salewski). Schlagend für die wahr- 
scheinliche Ursache dieser Erscheinung sind folgende Ver- 
suche. Es wurde einem Kaninchen Blut entnommen. Das
	        
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