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die Epilepsie vor, während und nach dem Anfall,
zur Zeit von Remissionen usw. zu untersuchen sein.
Auch das normale Individuum bietet Möglich-
keiten zu derartigen Studien, es sei an die Pubertät,
das Klimakterium usw. erinnert.
Weser u. Ein weiteres wichtiges Gebiet stellen all die ver-
StellungeS”Schiedenen Formen von Nephritis dar. Ist die Niere
Dee dein den einzelnen Fällen beteiligt oder scheidet sie nur
mittels der Dlutplasmafremdes Eiweiß aus, d. h. spielt sie zunächst
‘Methoden Nur eine passive Rolle? Die folgende Beobachtung illu-
N Nerhritie, striert einen solchen Fall. Serum von einer an Ne-
phritis gravidarum leidenden Patientin baute
Plazentaeiweiß und -pepton fast gar nicht ab. Das
Drehungsvermögen des Serums war auffallend hoch.
Wurde dieses Serum mit solchem von einer normalen
Schwangeren zusammengebracht, dann trat eine Ände-
rung der Anfangsdrehung des Gemisches ein. Daß ein
Abbau vorlag, zeigte auch der entsprechende Dialysier-
versuch. Jedes Serum, für sich dialysiert, ergab keine
aöher molekularen Eiweißabbauprodukte. Wurden die
beiden Sera — dasjenige des Falles von Nephritis gravi-
darum und das der normalen Schwangeren — zusammen
der Dialyse unterworfen, dann trat im Dialysat Pepton
auf. Dieser Fall ist offenbar, wie folgt, zu erklären.
In das Blut sind, wie bei jeder Schwangerschaft,
dlasmafremde Stoffe und zwar in diesem Falle Proteine
gelangt. Normalerweise werden diese Verbindungen
durch Abbau mittels der Abwehrfermente entfernt. Bei
der Patientin mit Nephritis gravidarum war der Abbau