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Es folgte dann der Beweis, daß Fermente
im Blutserum auftreten, sobald man plasma-
‚:temde, zusammengesetzte Verbindungen di-
rekt oder indirekt in die Blutbahn bringt.
Allerdings dürfen diese Substanzen nicht derartige
sein, daß eine Abbaumöglichkeit fehlt, sei es, daß das
Substrat an und für sich nicht abgebaut werden kann,
sei es, daß der tierische Organismus über keine ent-
sprechenden Fermente verfügt. Vielleicht läßt sich
durch genügend lange Zufuhr von derartigen Sub-
stanzen mit der Zeit doch das Auftreten von Fermenten
erzwingen. Versuche nach dieser Richtung sind im
xange. Vor allem. soll versucht werden, ob das Auf-
treten neuartiger Fermente sich vererben läßt.
Die Beweisführung, daß nach der parenteralen Zu-
[uhr von plasmafremden, zusammengesetzten Verbin-
dungen Fermente auftreten, die imstande sind, die
betreffenden Substrate hydrolytisch zu zerlegen, ist
auf folgende Arten geführt worden.
I. Anwendung der optischen Methode. Es
konnte diese Methode sowohl für Kohlehydrate als auch
für Eiweißstoffe, resp. Peptone angewandt werden.
2. Anwendung chemischer Methoden. Es
konnte gezeigt werden, daß Serum von mit Rohrzucker
behandelten Tieren diesen in seine Komponenten zer-
legt. Das Reduktionsvermögen nahm zu. Diese Be-
obachtungen konnten auch noch dadurch gestützt wer-
den, daß nach parenteraler Zufuhr von Rohrzucker
nur ein Teil davon im Harn wieder erscheint. Es zeigten
Abderhalden, Abwehrfermente. 4. Aufl.
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