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tive Probe. Da jedoch leider schwache Biuretreaktionen
von vielen Forschern einfach nicht erkannt werden, so
kann diese Methode nicht allgemein Verwendung finden.
Die Verwendung des Ninhydrins verlangt peinlich
genaues Arbeiten. Der geringste Verstoß gegen irgend
sine noch so unbedeutend erscheinende Vorschrift
stellt das Ergebnis der Untersuchung in Frage. Der
Umstand, daß die Addition droht und ferner, daß nur
dann richtige Resultate zu erwarten sind, wenn der
Versuch Serum allein und Serum plus Organ unter
absolut den gleichen Bedingungen durchgeführt wird,
50 daß jede Möglichkeit einer Verschiebung der Kon-
zentration der gelösten Stoffe ausgeschlossen wird,
macht das ganze Dialysierverfahren zu einem äußerst
subtilen. Es würde mit einem Schlage erleichtert,
wenn man auf im Serum bereits vorhandene Produkte
keine Rücksicht zu nehmen brauchte, sondern ein
Reagenz auffände, das etwa wie die Biuretreaktion
nur für die Peptone nicht aber für Aminosäuren cha-
rakteristisch wäre und gleichzeitig einen hohen Grad
von Empfindlichkeit besäße. Es unterliegt keinem
Zweifel, daß dieses Reagenz noch gefunden werden wird.
Sind beim Dialysierverfahren noch Fehlerquellen
möglich, die bis jetzt nicht oder doch nicht ge-
nügend in Betracht gezogen wurden?
Jede einzelne Methode hat ihre Schwächen und wohl
last jede auch Fehlermöglichkeiten. Es fragt sich in
jedem Falle, ob sie praktisch in Erscheinung treten