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klinische Diagnose durch den Obduktionsbefund ganz
erheblich korrigiert und richtiggestellt wird, und ge-
wiß oft die wesentlichste Erkrankung neben einer
weniger bedeutenden zurücktritt, weil die letztere er-
heblichere Symptome gemacht hat. Mit den Schwächen,
die oft im subjektiven Moment der klinischen Dia-
gnose liegen, dürfen die Ergebnisse des Dialysierver-
fahrens und der optischen Methode nicht belastet
werden!
Wie sollen die Ergebnisse von Dialysierversuchen
veröffentlicht werden?)
Wenn man die vorliegenden bald über 300 Veröffent-
lichungen über Resultate durchsieht, die mit meinen
Methoden erhalten worden sind, dann drängt sich ohne
weiteres der Wunsch auf, es möchten die Ergebnisse
sinheitlich mitgeteilt werden. Sehr oft findet sich nur
angegeben, es wurden so und so viele Fälle untersucht.
Die Zahl der Fehldiagnosen beträgt x Prozent. Es ist
ganz klar, daß auf diese Weise zahlreiche Veröffent-
lichungen für die weitere Forschung ganz wertlos
sind. Wenn z. B. jemand mit Plazenta auch bei
Karzinom eine positive Reaktion erhält, dann wird er
das Prozentverhältnis der richtigen und der Fehl-
diagnosen nach Belieben verschieben können. Um-
gekehrt wird jemand 100 Proz. richtige Diagnosen
melden können, wenn er sich nur an normale Gravidi-
1) Über die Veröffentlichung der Ergebnisse der optischen
Methode vgl. Abschnitt ‚‚Methodik“.