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weil die meisten Untersucher schwache Biuretreak-
tionen nicht mit Sicherheit erkennen können. Wer
jedoch in der Lage ist, die Biuretreaktion auch bei
geringem Ausfall feststellen zu können, sollte unter
allen Umständen auch diese Probe beibehalten. Sie
hat gegenüber der Ninhydrinprobe große Vorteile.
Serum allein enthält nach nun tausendfacher Erfah-
rung keine Substanzen, die dialysieren und die Biuret-
reaktion ergeben. Jedenfalls kann man solche Ver-
bindungen bei der Dialyse von geringen Serummengen
nie nachweisen. Wenn ein Gewebe, das an das Koch-
wasser keine Substanzen abgibt, die die Biuretreaktion
bewirken, mit Serum zusammen zu einer positiven Bi-
uretreaktion des Dialysates führt, dann ist man ganz
sicher, daß ein Abbau eingetreten ist. Man wird selbst-
verständlich auch hier eine Kontrolle mit Serum allein
und eine solche mit dem Organ allein mitlaufen lassen,
weil ja doch einmal ein Serum zur Verwendung kom-
men könnte, das an und für sich biuretgebende, dialy-
sable Stoffe enthält, und ferner könnte sich das Sub-
strat während der Bebrütung verändern.
C. Feststellung der Menge der dialysierten stickstoff-
haltigen Verbindungen mittels Mikrostickstoffbestim-
mungen im Dialysat.
Jedes Serum gibt an das Dialysat stickstoffhaltige
Substanzen ab Einmal enthält es stickstoffhaltige
Stoffwechselendprodukte, wie z. B. Harnstoff, Am-
moniak. Harnsäure usw. Ferner sind wohl immer